Bochum. Die Firma „Einstein Audio“ von Volker Bohlmeier baut HiFi-Komponenten der absoluten Spitzenkategorie. Derzeit vertreibt er auch den besten Plattenspieler der Welt. Wenn Neil Young auf Pink Floyd an der Königsallee trifft.

Machte man die Augen zu, man könnte meinen, Neil Young stehe hier im Ladenlokal an der Königsallee nur ein paar Schritte entfernt im Raume und singe zu seiner Gitarre. Doch es ist „nur“ eine Vinyl-Schallplatte, abgespielt auf absolut perfekter HiFi-Technik. Volker Bohlmeier ist darauf spezialisiert. Seine Bochumer Firma „Einstein Audio“ gilt in Kreisen der verwöhnteren High-Fidelity-Connaisseure als Weltmarke. Seit 1988 baut sie Verstärker. Diese, das bestätigen unzählige internationale Tests und Auszeichnungen, gehören definitiv zu den besten der Welt.

Firmengründer Bohlmeier, auch selbst Musiker, tat sich damals mit Rolf Weiler, einem Genie der Schaltungen und Wiedergabetechniken, zusammen. Gemeinsam traten sie an, „den besten Verstärker der Welt“ zu bauen. Ihr Traum: „Die absolute und wirklichkeitsgetreue Wiedergabe von Musik als klangliches Erlebnis, welches die Distanz von Hörer und Musik aufhebt“. Gesagt, getan. Was seither die Bochumer Manufaktur verließ, einzeln gefertigt, „State of the Art“, bekam stets hymnische Höchstnoten. „Der beste CD-Spieler, den man für Geld kaufen kann“ vermeldete ein Magazin in Hongkong über den 2007 entstandenen „The Source“, schlicht: die Quelle. Bekanntestes Produkt wurde der Vorverstärker „The Tube“, mit dem 1998 eine Linie mit Röhren gestartet wurde.

Sieben Mitarbeiter arbeiten im alten Zechengebäude

Inzwischen sitzt die Firma, sieben Mitarbeiter, knapp unter einer Million Jahresumsatz, im Zechengebäude an der Prinz-Regent-Straße; der Showroom, „The Finest“ ist an der Königsallee zu finden. Die Manufaktur stellt die Einzelstücke in Handarbeit her, die Wege zu den Lieferanten der Bauteile sind kurz, Bohlmeiers Ehefrau Annette sorgt für das schicke Äußere der Designschmuckstücke.

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Im Showroom findet sich derzeit ein besonderes Teil, das Bohlmeier in Deutschland vertreibt, quasi im Gegenzug für seinen japanischen Vertrieb. Hideaki Nishikawa, ein Ingenieur der legendären japanischen Marke Micro Seiki, hat, im Pensionsalter, sein Meisterwerk geschaffen. Der „Air Force One“ gilt als bester Plattenspieler der Welt. Das 78 000-Euro-Maschinchen wiegt gut 110 Kilo mit Elektrik, hat diverse Luftfederungen und Vakuum-Ansaug-Technik für die Scheibe und, und, und. Richtig guten Sound macht das optisch an Raumfahrttechnik erinnernde Gerät aber erst dann, wenn es „im Team“ spielt mit anderem Top-Material – natürlich mit einer ganzen Batterie von Einstein-Audio-Technik vor den Alu-Boxen aus Colorado/USA (70 000 Euro). Das summiert sich bei der Anlage an der Königsallee auf 250 000 Euro. Nichts für Mp3-Fans, doch Bohlmeier sagt, er habe bereits zwei „Air Force One“ verkauft. Keine Schnäppchenware, doch als nach Neil Young Pink Floyd die „Bühne“ betritt, bleibt nur ein Wort im Kopf: Weltklasse.