Bochum. Doch nicht nur Untote bespielen die Bühne des Bochumer Kulturhauses. An der Pestalozzistraße gibt es auch Experiment, Improvisation und viel für Kinder zu sehen. Ein Überblick über die Spielzeit des umtriebigen Hauses.

In der populären Kultur läuft der Zombie dem Vampir derzeit etwas den Rang ab, doch der Blutsauger aus Transsylvanien vermag immer noch zu faszinieren und erschrecken. Mit gleich zwei Theaterabenden zum Thema beginnt im Kulturhaus Thealozzi eine Spielzeit, die Klassiker neu interpretiert, Nischen besetzt und insgesamt eine sehr breite Palette an Kultur anbietet.

Ecki Eumanns Theatertruppe „Die Unwilligen“, die vor kurzer Zeit mit einem herzhaften VfL-Stück einen Publikumsrenner produzierte, hat sich „Nosferatu“ vorgenommen. Es geht darin um den legendären Film von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922. Dessen Bildsprache auf die Bühne zu bringen, ist das Ansinnen der Theatertruppe. Premiere soll am 12. September sein.

"Dracula" kommt in die Irrenanstalt

Einen gänzlich anderen Ansatz wählt dann Frank Hoelz mit seiner Truppe „Das Consortium“. Das Ensemble nimmt den Roman von Bram Stoker als Vorlage und verlagert die Handlung von „Dracula“ in eine Irrenanstalt. Die Gruppe, die zuletzt einen langen stimmungsvollen Brecht-Abend vielfach über die Bühne brachte, wird erneut musikalisch versiert auftreten und somit ein „dadaistisches Grusical“ aufführen. Dada und Dracula - eine neue produktive Verbindung? Wir werden es am 7. November um 20 Uhr bei der Premiere des Abends sehen.

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Neben dem Blutsauger-Double-Feature stehen weitere Theaterstücke im Programm: Julie Stearns wird mit „grounzero performance“ wieder „Takeshi verschwunden“ aufnehmen, eine etwas sperrige dafür aber sehr raumsprengende Theater-Performance (24.+25.10.). Das Theater Narratak zeigt am 6. September „Arlecchio Reloaded“, eine Commedia dell’arte-Aktualisierung.

Jeden Abend Welturaufführung

Und das Improvisationstheater „Die Hottenlotten“ betreiben bekanntlich ja an jedem Abend Welturaufführungen - wenn es gut läuft (vielleicht am 5. September, 20 Uhr beim Krimivergnügen „MordArt?“. Eine echte Nische besetzt nun schon seit geraumer Zeit die Gruppe TheaTerra im Haus an der Pestalozzistraße. Die Tänzerinnen rund um Leiterin Sherifah Chandra bringen mit der Show „Our Favourite Belly Dances“ eben genau das auf die Bühne: Ihre bevorzugten Bauchtänze aus der Welt des modernen und klassischen Bauchtanzes.

Nicht zuletzt leistet das Haus von Initiator Axel Walter weiterhin beachtliches für Kinder. Gerade beendet ist das wichtige und beliebte Sommercamp. Regelmäßig wird aber auch in der nächsten Spielzeit das Kollektiv Stahlhausen Enterprises Kindernachmittage unter dem Titel „Hallo Kinder!“ anbieten (immer am letzten Sonntag im Monat). Darüber hinaus wird es auch in diesem Jahr wieder ein Weihnachtsstück geben. Der Arbeitstitel lautet dazu „Der betörende Gesang des Zaubervogels“ nach dem Lieblingsmärchen von Nelson Mandela.