Bochum.Consortiums-Gründer und Regisseur Frank Hoelz plant mehrere Produktionen im Jahr

Neuzugang beim Künstler-Kollektiv rund um das Thealozzi. „Das Consortium“, die 2009 von Regisseur, Musiker und Theaterallrounder Frank Hoelz und Juan Pascu (nicht mehr dabei) gegründete Theatergruppe, hat nun im 1982 gegründeten Kulturhaus Thealozzi Heimat in Form von Probenraum und Spielstätte gefunden.

Hoelz will hier mit seiner bis zu 13 Personen - grob: fünf Musiker, acht Schauspieler - starken Truppe mindestens zwei Inszenierungen im Jahr auf die Beine stellen.

Premiere am Wochenende

Das nächste große Projekt feiert bereits am Wochenende Premiere. Das Consortium bringt dann „Mistero Buffo“ von Dario Fo auf die Bühne. Und zwar nicht auf die kürzlich neu bestuhlte große, sondern ins gemütliche Café - intelligentes, subversives Volks- und Stegreiftheater, ganz nah dran am Publikum. Der Titel bedeutet übersetzt „Groteske Darbietung“, entsprechend ist das Stück des italienischen Nobelpreisträgers durchaus als leicht frivoler Geschichtsunterricht zu erwarten, mit reichlich Musik.

Axel Walter, Urgestein und letztes Gründungsmitgleid des Hauses, freut sich über Hoelzs Engagement. „Die vielen Gruppen im Haus sind immer schon miteinander personell verzahnt gewesen“, weiß er. Mal macht der eine da Musik, dann hilft der andere dort schauspielerisch aus.

Die Vielfalt kann aber auch zu interessanten Konstellationen führen. So will Ecki Eumann, ein weiterer Theater-Aktivist am Haus im Spät-Herbst „Nosferatu“ machen, angelehnt an Murnaus Stummfilm-Expressionismus-Klassik. Gleichzeitig plant das „Consortium“ eine gänzlich anders angelegte, aufwändige „Dracula“-Produktion. Hoelz plant, mit großem Ensemble selbstverständlich, die Bram-Stoker-Vampir-Geschichte aus der Sicht Dr. Sewards zu erzählen.

Das „Consortium“ ist als eine semi-professionelle Truppe zu beschreiben. Die Mitglieder rekrutieren sich etwa aus Theaterpädagogen, die teilweise über langjährige Bühnenerfahrung verfügen. Sie haben etwa schon einen spektakulären „Parsifal“ nach Tankred Dorst und einen viel beachteten Brecht-Abend auf die Bühne gebracht. In der neuen Spielstätte stießen sie dabei schon auf lokale Off-Theater-Geschichte. Willi Thomczyk, der TV-Camper, besuchte seinen alten Proberaum - es ist der neue vom Consortium.