Bochum. Die Begrenzungspoller an Ein- und Ausfahrten in Bochum bleiben umstritten. Eine WAZ-Leserin, die im Frühjahr den Stein ins Rollen brachte, wartet seit drei Monaten auf einen Bescheid der Stadtverwaltung. Ihr Antrag, Begrenzungspfosten als Sichtschutz aufzustellen, wird wohl abgelehnt.

„Einmal hat es hier schon gekracht.“ Wenn sich Edith Auerbach mit ihrem Wagen von der Ausfahrt auf die Fahrbahn vortastet, fährt stets die Angst vor einem Unfall mit. Begrenzungspfosten könnten die Gefahr bannen, meint die Anwohnerin. Doch die Stadt lässt eine Anfrage der Weitmarerin seit Monaten unbeantwortet.

18 Stellplätze umfasst das Hofgrundstück, auf dem die Bewohner der Häuser an der Blumenfeldstraße 22, 24 und 24a in Weitmar ihre Autos abstellen. „Das Herausfahren ist eine Katastrophe“, schildert Edith Auerbach. Der Parkstreifen beidseits der Ausfahrt ist fast immer besetzt. „Die Fahrbahn ist kaum einsehbar. Man muss sich gaaaanz langsam auf die Straße vorwagen, um zu erkennen, ob sich ein Wagen nähert. Das kann ganz schnell böse enden.“

Tiefbauamt lässt auf Antwort warten

Freie Sicht auf die Fahrbahn: Der WAZ-Bericht über die besorgte Anwohnerin brachte im März einen Stein ins Rollen. Zahlreiche weitere Leser machten auf Gefahrenstellen vor ihrer Tür aufmerksam und forderten Begrenzungspfosten als Sichtschutz. Anfangs ohne Aussicht auf Erfolg: „Wir müssen jeden Antrag ablehnen. Die Straßenverkehrsordnung überträgt dem Verkehrsteilnehmer beim Ein- und Ausfahren in den fließenden Verkehr eindeutig die Sorgfaltspflicht“, beschied die Verwaltung. Alsbald jedoch folgte die Rolle rückwärts. Anträge, die das Straßenverkehrsamt ablehnen muss, könnten von der Baubehörde durchaus befürwortet werden, hieß es: insbesondere dann, wenn sich eine Unfallgefahr bestätigt. Entscheidend sei der Einzelfall.

Unfallgefahr? Daran lässt Edith Auerbach keinen Zweifel. Mit Verweis auf den WAZ-Bericht erneuerte sie am 11. Mai ihr Poller-Begehren beim Tiefbauamt. Antwort: der Sachbearbeiter sei erkrankt; man bitte um Geduld. „Bis heute, drei Monate später, steht eine Antwort aus“, bedauert die Leserin.

Pfahl wenige Meter weiter wurde genehmigt

Auf WAZ-Anfrage kündigte das Presseamt am Donnerstag einen Bescheid für die nächste Woche an. Wie der ausfällt, lässt Sprecher Oliver Trappe zwar offen. Die Kriterien, die der Entscheidung zugrunde liegen, lassen für Edith Auerbach aber nichts Gutes erahnen: „Es handelt sich bei der Blumenfeldstraße nicht um einen Unfallschwerpunkt. Außerdem sind die Nutzer der Ausfahrt ortskundig, anders könnte die Sachlage beim Parkplatz von Geschäften oder Betrieben sein“, so Oliver Trappe.

Wie ist über Ihren Antrag entschieden worden?

Nach den WAZ-Berichten im Frühjahr haben zahlreiche Leser darauf gehofft, dass die Stadt Poller als Sichtschutz an ihren Ein- und Ausfahrten genehmigt.

Die WAZ bleibt am Ball. Wie ist über Ihren Antrag entschieden worden? Haben Sie eine Ablehnung erhalten? Stehen bei Ihnen bereits neue Poller?

Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften an j.stahl@waz.de

Die WAZ-Leserin bleibt wohl rat- und pollerlos zurück. Erstaunt ist sie nach wie vor über eine Tatsache: Unmittelbar neben ihrer Ausfahrt steht ein Pfahl. Hier hat die Stadt genehmigt, was sie wenige Meter weiter infrage stellt.