Bochum. Unter der Aufsicht des Grünflächenamtes spuckten auch Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz und Peter Neururer bei der Aktion „Wir räumen auf“ kräftig in die Hände. Bürgerbeteiligung war nur mäßig – Schuld war wohl die Hitze. Dennoch konnten sechs Bochumer Spielplätze wieder freigegeben werden.

An Toben, Rutschen und Karussellfahren war seit Wochen auf zahlreichen Spielplätzen nicht zu denken. Auch auf dem Grummer Spielplatz an der Josephinenstraße türmten sich am Samstagmorgen noch die Überreste der Sturmschäden, die das Spielparadies unter sich begruben. Um 9 Uhr früh startete OB Ottilie Scholz dort gemeinsam mit VfL-Trainer Peter Neururer die stadtweite Aktion „Wir räumen auf“.

Erst Aufräumen, dann Freikarten

Innerhalb von drei Stunden sollte jeweils ein Spielplatz in jedem der sechs Stadtgebiete wieder freigegeben werden können. Bürger waren aufgerufen, die Aktion zu unterstützen – im Gegenzug bekamen die ersten 30 Helfer pro Spielplatz Freikarten für das VfL-Heimspiel gegen Greuther Fürth. „Wir sind nicht nur das Aushängechild der Stadt, sondern wollen auch etwas geben“, erklärte Peter Neururer beim medienwirksamen Aktionsauftakt. Für Pressefotos stemmte er Baumstämme, bevor er sich nach einer Viertelstunde wieder verabschiedete.

Die VfL A-Jugend-Spieler mussten statt Neururer schuften

Zurück ließ er dafür zehn Spieler der A-Jugend, die an seiner Stelle bei schweißtreibenden Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke gemeinsam mit Bürgern Schubkarren schoben und Container befüllten. Fachleute vom technischen Dienst und Umwelt- und Grünflächenamt halfen, Stämme mit Kettensägen zu zerkleinern. Denn die Verletzungsgefahr beim Zersägen von unter Spannung stehenden Ästen werde häufig unterschätzt, mahnte Amtsleiter Thorsten Lumma.

Die Politiker packten trotz der großen Hitze mit an – Bürgebeteiligung mäßig

Während am Auftaktspielplatz an der Josephinenstraße reger Andrang herrschte, war die Bürgerbeteiligung an den anderen fünf Orten gering. Nur eine eine Hand voll Helfer unterstützte die Stadtmitarbeiter am Spielplatz neben dem Hochbunker im Ölbachtal. Auf dem Spielplatz Lange Malterse zählte Volker Thüner, Betriebsleiter beim Technischen Dienst, immerhin zehn Freiwillige. Hier arbeiteten am späten Vormittag vor allem Politiker wie Bürgermeisterin Erika Stahl (CDU) und Landtagsmitglied Thomas Eiskirch (SPD) mit.

Am Ende des Tages zählt nur das Ergebnis – Stadt erwägt weitere Bürgerbeteiligungen

Thorsten Lumma, freute sich zum Ende der Aktion um 12 Uhr dennoch über den Erfolg der Aktion. Wichtig sei das Ergebnis der Arbeit: sechs wieder bespielbare Plätze. „Vor dem Hintergrund des Wetters muss man das besonders anerkennen“, so Lumma. Für ihn zähle auch das Signal, das gesetzt worden sei. Bis Herbst will die Stadt 100 Spielplätze wieder freigeben. Der Leiter des Grünflächenamtes denkt bereits über eine weitere Bürgeraktion zur Unterstützung nach.