Bochum. Julia Bernecker eröffnet ihre Szene-Eisdiele an neuer Stelle. Nachhaltige Eisspezialitäten und mehr gibt es jetzt am Kortländer. Der alte Laden im Ehrenfeld heißt jetzt „I am Love“. Samstag, 19. Juli, ab 12 Uhr wird gefeiert.
Als buntester Hund der Stadt ist der Kugelpudel zu einer Marke geworden. Nach kurzer Verwirrung eröffnet die Eisdiele, Bar, Kneipe morgen wieder. An neuer Stelle, mit altbewährten Spezialitäten. Was war da los?
Am 12.12.2012 hatten Julia Bernecker und Kevin Kuhn im aufwändig renovierten Ex-Haus-Ehrenfeld im selbigen Stadtteil den Kugelpudel eröffnet. Schickes Mobiliar, leckeres nachhaltiges Eis, szenige Menschen machten das Lokal bald weithin bekannt. Doch die neiden Macher lebten sich auseinander, bald sprachen die Anwälte über Namen und Lokalitäten, in der Szene wurde eifrig gemunkelt.
Den Namen mitgenommen
Das Ende: Julia Bernecker verließ die Pächtergemeinschaft Anfang des Jahres und nahm den witzigen Namen mit. Kevin Kuhn macht nun im Ehrenfeld als „I am Love“ weiter, Julia Bernecker macht weiter in Eis als Kugelpudel und eröffnet morgen im Ecklokal am Kortländer (postalisch: Dorstener Straße 1) - direkt neben Traditions-Gemüsehändler (35 Jahre in Bochum) Sahin Market.
„Ich bin gerne hier in die Gegend gegangen“ gibt die 38-Jährige, die lange in Berlin lebte, zu Protokoll. „Klar hätte ich gerne das alte Ladenlokal weitergemacht“ gibt sie ehrlich zu, „aber ich glaube, dass sich hier ein neuer Kiez entwickelt, ein Szene-Stadtteil. Günstige Mieten, schöne Wohnungen, eine Alternative zum Ehrenfeld.“ Bestärkt wird sie in dieser Meinung durch einige gastronomische Neugründungen wie etwa das Café Eden (Herner Str.12) und das Projekt „Trinkhalle“ (dem gegenüber) von Tom Gawlig, das sich allerdings noch in einer schwierigen Genehmigungsphase befindet.
Haus am See
Darüber ist der neue Kugelpudel endlich hinaus, ab Samstag gibt es hier täglich ab 12 Uhr bis 22 Uhr Eis, Kuchen, Waffeln, Cocktails in coolem Ambiente. Hingucker ist vor allem die Theke, die ein Bootsbauer in maritimer Optik hergestellt hat. Überhaupt hat das Gastro-Projekt sich den Untertitel „Haus am See“ verpasst, was sich in durchgängig maritimer Anmutung spiegeln soll. „Wir wollten weg von der Pastell-Optik anderer Eisdielen, es soll mehr in Rchtung Kneipe gehen“, sagt die zukünftige Barchefin Stephanie Müller.
Kulinarisches Zentrum ist natürlich das Eis von Julia, das ja auch schon die Dessertkarten diverser guter Bochumer Restaurants schmückt. Es entsteht ganz transparent im offenen Eislabor neben dem Lokal. Eismachen für Zuschauer. und Passanten. Berühmt ist etwa das „Milcheis-Zimt“, das vegane Schoko-Sorbet und das experimentelle „Lavendel-Honig-Eis“. Zur Eröffnung darf es eine Variante mit Knallbrause sein.