Bochum. . Das junge Bochum ist in Partylaune. Seine Gäste ebenso. Über 200 000 Besucher bevölkerten an den beiden ersten Bochum-Total-Tagen die Innenstadt. „Der Donnerstag war mit 120 000 Menschen einer der besten Starttage aller Zeiten. Und der große Ansturm steht noch bevor“, berichtet Festivalsprecher Björn Büttner.

„Nichts wie hin!“: Rock- und Popfans aus ganz Europa kennen in dieser Woche nur ein Ziel: Bochum. Das Bermuda-Dreieck ist ab dem frühen Abend bis zum Anschlag gefüllt. Der Umsonst & Draußen-Mix aus Live-Musik mit 100 Acts auf fünf Bühnen, Kunsthandwerk und ungezählten Verkaufs-, Getränke- und Imbissständen zieht die Massen magisch an. „Geil, was ihr hier im Pott aufzieht!“, schwärmt Dennis Liek (28), der schon am Mittwoch aus Göttingen angereist ist und „nur eines im Sinn hat: Paaaaarty machen!“.

Anwohner rümpfen die Nase

„Nichts wie weg!“: Anwohnern in der Innenstadt ist nicht zum Feiern zumute. Nicht wenige treten während Bochum Total einen Kurzurlaub an. Senioren wie das Ehepaar Kramer (beide 74) trauen sich „seit Donnerstag nur noch vormittags vor die Tür“. Bewohner, Beschäftigte und Kunden rümpfen über Wildpinkler die Nase und müssen Umleitungen und Straßensperrungen erdulden. Inzwischen scheinen sie sich aber an die Schattenseiten des Festivals gewöhnt zu haben: Bei der Stadt und beim Veranstalter, der Agentur Cooltour mit BO-Total-Gründer Marcus Gloria, gehen kaum noch Beschwerden ein.

Fans bei Bochum Total - Tag 2

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Das mag auch an der Disziplin der Besucher liegen. Polizei und Feuerwehr melden wie in den Vorjahren einen entspannten Auftakt. „Angesichts der Menschenmassen ist die Zahl der Einsätze sehr gering. Bis auf wenige Kleinigkeiten ist alles friedlich“, berichtete am Freitag Polizeidirektor Ulrich Grzella. Die Johanniter, die zum vierten Mal nach 2011 den Sanitätsdienst übernehmen, sind zwar mit 35 (meist ehrenamtlichen) Helfern vor Ort. „Obwohl gerade bei Jugendlichen eine Menge Alkohol im Spiel ist, passiert in der Regel aber nichts Bedrohliches“, so Einsatzleiter André Paudtke. Am Donnerstag mussten zehn Besucher versorgt werden. Diagnosen: Insektenstiche, verstauchte Knöchel, Trunkenheit.

Festival-Premiere für Schauspielhaus

Am Samstag geht Bochum Total in die dritte Runde. Zu den musikalischen Höhepunkten zählen die Auftritte von Jupiter Jones (20.45 Uhr, 1Live-Bühne) und die Johnny-Cash-Show (22.15 Uhr, Sparkassen-Bühne), mit der sich das Schauspielhaus nach nunmehr 28 Jahren erstmals an dem Stadt-Festival beteiligt. Headliner am Sonntag auf der 1Live-Bühne ist Sänger und Songwriter Mark Forster (20.45 Uhr). Gleichzeitig rockt Riff-Röhre Pamela Falcon auf der Sparkassen-Bühne. An allen vier Tagen werden insgesamt mehr als 500 000 Besucher erwartet.

Fans bei Bochum Total 2014 - Tag 1/1

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Fans bei Bochum Total 2014 - Tag 1/2

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Bochum Total - Interview mit Alina Süggeler von Frida Gold 

Ein Unfall des WAZ-Mobils ließ Frida Golds Auftritt bei der WAZ platzen. Redakteur Tom Schmitt sprach dennoch kurz mit Sängerin Alina Süggeler.

Ihr kommt aus Hattingen, werdet aber als Bochumer Band gehandelt. Was bedeutet Bochum für Euch?

Bochum ist tatsächlich die Geburtsstätte unserer ersten Platte. In Bochum haben wir unser erstes Album geschrieben, hier haben wir zum Frida-Gold-Sound gefunden. Bochum ist aber auch unsere Jugendstadt. Im Bermudadreieck haben wir uns die Nächte um die Ohren geschlagen und gefeiert.

Nach eurem Auftritt beim 25. BO-Total seid ihr durchgestartet. Was hat sich seitdem verändert, welche Erinnerungen habt ihr an 2010?

In der Tat ist in den letzten Jahren unheimlich viel passiert. Unser Leben war enorm beschleunigt. Man guckt daher wenig zurück und lebt den Moment und die Herausforderung. Aber wenn Du so fragst: Der Blick zurück ist etwas ganz Wohliges und Schönes. Es ist so schön, wieder hierhin zurückzukommen.

Was bedeutet das Festival Bochum total für Dich?

Bochum total ist einfach ein Riesenfest und das über Tage mit ganz wundervollen Begegnungen mit ganz vielen tollen Menschen, ganz bunt, ganz laut – und unheimlich ehrlich.

2013 habt ihr ein Konzert im Schaufenster der Boutique „Jungle“ gegeben, weil Du dort gearbeitet hast. Kommt dein Faible für Mode daher?

Das war sicherlich ein Schritt auf dem Weg dahin. Aber ich glaube so etwas entsteht in der Zeit, in der man sich zum ersten Mal damit auseinandersetzt, wie man sein Inneres nach Außen tragen will. Wie möchte ich, dass mein Aussehen transportiert, was mich beschäftigt, was mich bewegt und wer ich bin und wie meine Stimmung gerade ist.

Rapper MC Fitti in Hochform

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