Die Reisenden am Hauptbahnhof wurden gestern erneut auf eine Geduldsprobe gestellt. Etwa alle 15 Minuten hält an der Ersatzhaltestelle vor der Eingangshalle ein Bus – entweder auf dem Weg nach Essen oder Dortmund.
Wohin die Busse fahren, ist von außen aber nicht zu erkennen. „Man muss erst den Busfahrer fragen, wohin er fährt, weil hier draußen kein Bahnmitarbeiter steht, um uns zu informieren“, ärgert sich Simon Schäfer, der von der Ruhr-Uni auf dem Heimweg Richtung Dortmund ist. „Ich stehe seit zwanzig Minuten hier und finde, dass das alles relativ undurchsichtig geregelt ist“, meint der 23-Jährige.
Noch länger wartet Michaela Brückner, die ebenfalls nach Dortmund möchte. „Ich komme mit der U35 aus Herne von der Arbeit. Nun bin ich seit einer Stunde hier unterwegs und versuche, mich an verschiedenen Stellen zu informieren“, schildert sie ihre Situation. „Morgens auf dem Hinweg war es dank der Taxigutscheine noch wesentlich einfacher.“
Von denen gibt es nachmittags allerdings keine mehr. „Ich überlege trotzdem, ein Taxi nach Dortmund zu nehmen und zu bezahlen,“ sagt Michael Kohl. Der 47-Jährige muss dort einen ICE nach Stuttgart erwischen, wartet aber seit 30 Minuten auf den Bus.
Die seien aber meist hoffnungslos überfüllt, meint Antonia Ladenthim, die auf dem Weg nach Essen. „Ich überlege, ob ich überhaupt noch fahren soll. Bei dem Wetter ist die Fahrt in einem vollen Bus alles andere als angenehm“, so die 19-Jährige, die nach so einem Unwetter allerdings auch Verständnis für die Probleme hat.
Etwas genervt wirkt Stefan Schneider. “Ich konnte zwei Tage nicht zur Arbeit, bin heute auch zu spät. Nun fahre ich testweise trotzdem, um zu sehen, wie lange ich brauche.“