Bochum. . Mehrere Tage nach einem für die Polizei zunächst alltäglichen Verkehrsunfall ist eine Bochumerin in ihrer Wohnung an inneren Verletzungen gestorben. Die 61-Jährige war auf einem Roller an einer Kreuzung mit einer Autofahrerin kollidiert, die ihr die Vorfahrt genommen hatte. Die Bochumer Polizei spricht von einem „tragischen Fall“.
Eigentlich war es ein Bagatell-Unfall und der Pressestelle der Bochumer Polizei nicht einmal eine Meldung wert - „Verkehrsunfall mit Sachschaden“: Am 14. Mai nahm eine Autofahrerin aus Bochum einer 61-jährigen Rollerfahrerin, die ebenfalls aus Bochum stammt, auf der Kreuzung Hattinger, Bessemer- und Yorckstraße die Vorfahrt. Es kam zur Kollision.
Beide Frauen schienen den Unfall unverletzt überstanden zu haben. Eine ärztliche Behandlung lehnten sie ab. Acht Tage später, am 22. Mai, entdeckte die Polizei die 61-Jährige in ihrer Wohnung - tot. Aus dem Verkehrsunfall mit Sachschaden wird ein Verkehrsunfall mit Personenschaden.
Nach den bisherigen Ermittlungen und einer gerichtsmedizinischen Untersuchung steht für Polizei und Staatsanwaltschaft fest: Die 61-Jährige ist an „durch den Unfall ursächlich hervorgerufenen, inneren Verletzungen“ gestorben, die ihr offenbar unbemerkt geblieben sind. Für die Bochumer Polizei ein „tragischer Fall“.
Die Ermittlungen dauern an. Es kann passieren, dass die Autofahrerin, zu der die Polizei keine weiteren Angaben macht, mit einem Verfahren rechnen muss. Im Raum stehe der Vorwurf der fahrlässigen Tötung. In die Bochumer Unfall-Statistik geht die 61-Jährige bereits als sechste Verkehrstote in diesem Jahr ein. (sk)