Bochum. Nachdem sie in einem Bochumer Tedi-Markt Brausetabletten mit Koffein gekauft und eingenommen hatte, klagte eine Neunjährige über Kopf- und Magenschmerzen. Die Dosis sei zwar nicht gefährlich gewesen, doch die Mutter ist sauer, dass ihre Tochter die Tabletten kaufen konnte. Tedi verspricht Besserung.

Susanne Singelmann war zunächst ratlos, als sich ihre Tochter auf einmal unwohl fühlte. Die neunjährige Saskia hatte in der vergangenen Woche im Tedi-Markt an der Kortumstraße Energy-Brausetabletten mit Koffein und Taurin gekauft.

Zwei bis drei Tabletten aus dem schwarzen Röhrchen mit der Aufschrift „high energy drink geschmack“ hatte das Mädchen irrtümlicherweise gelutscht, statt sie in Wasser aufzulösen. „Sie dachte, es wären Süßigkeiten“, so ihre Mutter.

Mädchen klagt über Kopf- und Magenschmerzen

Danach sei ihr übel geworden. Susanne Singelmann (45): „Sie war relativ blass, hatte Kopf- und Magenschmerzen.“ Die Mutter war ratlos, rief die Kinderklinik an, eine Ärztin dort sprach wiederum mit der Giftnotrufzentrale. „Ich sollte der Ärztin Saskias Gewicht nennen und habe von ihr erfahren, dass die Dosis nicht gefährlich sei.“ Saskia habe auf Anraten der Medizinerin ruhig bleiben sollen. Inzwischen geht es ihr wieder gut.

Susanne Singelmann ist dennoch verärgert, dass ihre Tochter die Tabletten bei Tedi einfach kaufen konnte. Im Kleingedruckten auf dem Röhrchen stehe extra „außerhalb der Reichweite von Kindern lagern“ – dennoch habe ihre Tochter die Tabletten bekommen. Susanne Singelmann schickte auch ihre zehnjährige Tochter Svenja zum Testkauf: mit dem gleichen Ergebnis.

Tedi verspricht Besserung

Auf WAZ-Anfrage sagte ein Tedi-Sprecher, man bedauere den Vorfall und habe das Personal nun bundesweit angewiesen, „die ,High-Energy-Tabletten’ in allen Märkten künftig außerhalb der Reichweite von Kindern in den höchstgelegenen Präsentationsflächen zu lagern“.

Gesetzlich sei der Verkauf der Energy-Tabletten an Kinder nicht geregelt und daher legal. Das Personal müsse künftig aber mehr Augenmaß walten lassen und „an der Kasse gegebenenfalls regulierend eingreifen“. Susanne Singelmann hofft, dass die „Maßnahmen Wirkung zeigen“.