Bochum. Eppendorfer Heimatverein bietet etwa 1500 Zuschauern ein spektakuläres Schauspiel mit „Himmel, Sonne und roter Hölle“. Die 300 Tannen brannten blitzschnell lichterloh, ordentliche Windböen machten es möglich.
Mit „Fire“ von Arthur Brown hatte Discjockey Dieter Mußmacher sicher den passenden Klassiker parat, als um kurz nach 19 Uhr die Flammen empor stiegen. Doch gab es beim traditionellen Osterfeuer des Eppendorfer Heimatvereins (EHV) nicht nur etwas zu hören, sondern auch zu sehen: Die 300 Tannen brannten blitzschnell lichterloh, ordentliche Windböen machten es möglich.
So zügig die Flammen vergingen – nach gut einer Stunde war fast alles vorbei –, so schnell zündete der EHV das Feuer auch an. „Sehr früh kamen sehr viele Familien mit kleinen Kindern. Die wollten wir nicht länger warten lassen“, schilderte Mußmacher, der nicht nur Haus-DJ, sondern auch Pressesprecher des Heimatvereins ist.
Himmel, Sonne und Hölle verbunden
Das Anzünden zelebrieren die Macher des Eppendorfer Feuers Jahr für Jahr auf mannigfaltige Art und Weise, in der Vergangenheit kamen schon Hexen, Feuerspucker sowie Artefakte zum Einsatz. Heuer holte der EHV das Feuer vom Himmel: Per Fernzünder ließ Vorsitzender Gerd Robok ein Sonnenfeuerwerk rotieren, schon die Funken setzten die trockenen Bäume in Brand. Darunter hatten die Organisatoren außerdem Bengalos verbaut. „So haben wir den Himmel, die Sonne und die rote Hölle miteinander verbunden“, erklärte Mußmacher.
Osterfeuer in Eppendorf
Doch kommen die auch diesmal wieder gut 1500 Besucher nicht nur wegen des besonderen Starts regelmäßig zum Osterfeuer am Thorpe-Heimatmuseum. Auf ein Rahmenprogramm verzichtet der Verein, lässt die Flammen für sich sprechen. „Es ist die besondere Atmosphäre, die die Leute zu schätzen wissen“, nennt Robok Gründe für den brennenden Besuchermagneten an der Engelsburger Straße.
Freiwillige Feuerwehr Eppendorf hat’s im Griff
Für die Sicherheit rund ums Feuer sorgte die Freiwillige Feuerwehr Eppendorf mit acht Mann und einer Frau. Vorab bewässerten die Blauröcke den Bereich um die Feuerstelle großflächig. „Es war sehr trocken“, so Löschzugführer Christian Klaka. Dazu sei starker Wind gekommen.
„Aber der EHV hat den richtigen Moment abgepasst, der Wind wehte nicht in Richtung der Gebäude.“
"Wattenscheid, ein freundliches Gesicht"
Ein bisschen Programm bekamen die Schaulustigen aber doch geboten – und wurden selbst zum Teil dessen. Eine Projektgruppe der „Wattenscheider Stadtwerkstatt“ unter Federführung von Bo-Marketing gestaltet derzeit eine Aktion und sammelt Gesichter der Stadt, um diese Konterfeis am Ende in einer Collage zusammenzuführen. Daraus entsteht ein großer, gemeinsamer Kopf. Motto: „Wattenscheid, ein freundliches Gesicht.“ Projekt-Koordinator Waldemar Mandzel über das Konzept: „Wattenscheid soll durch diese Initiative den Zusammenhalt seiner Bürger stärken und an Profil gewinnen.
Das Bildmosaik wird digital abgespeichert und kann bei Volksfesten per Lichtprojektion an leere Flächen in der Stadt geworfen oder in gedruckter Form als verzierendes oder kaschierendes Mittel an Gebäudeteilen verwendet werden.“ Rund 300 Fotos gingen schon auf der Aktionswebseite www.wat-freundlich.de ein. Beim Osterfeuer kamen über 100 Köpfe zusammen, fotografiert von Peter Siama.