Bochum. Zu Ostern wird gerne und reichlich geschenkt. „Allerdings ist Ostern kein zweites Weihnachten mehr“, beobachtet der Spielzeug-Fachhandel in Bochum. Kleinere Präsente zu überschaubaren Preisen sind in den Tagen vor den Feiertagen der Renner.

Erwartungsvoll steht Nina vor dem Spieleregal. Mit großen Augen blickt sie ihre Mama Inga Blum an. Das Spiel „Bibi & Tina“ möchte Nina unbedingt haben. Szenen wie diese spielen sich rund um Ostern wohl in fast allen Spielwarengeschäften in Deutschland ab.

So auch im Spielzeug-Paradies Wagner, wo zahlreiche Bochumer – mit und ohne ihre Kinder – am Gründonnerstag noch auf der Suche nach dem passenden Präsent für den Osterkorb sind. „Plüschhasen sind natürlich der Klassiker zu Ostern“, sagt Verkäuferin Petra Klein. Bei kleineren Kindern seien vor allem Reisespiele für unterwegs beliebt. Ältere Kinder und Jugendliche würden komplexe Kartenspiele bevorzugen, so die Fachfrau. Sogar die quietschbunten, digitalen Haustiere, die schon vor fast 20 Jahren auf den Namen Tamagotchi hörten, seien wieder in.

„Überwiegend werden kleine Geschenke gekauft, die gut in den Osterkorb passen und sich leicht verstecken lassen“, so Petra Klein. Vom Preis her lägen die meisten Präsente unter 20 Euro. In den vergangenen zehn Jahren seien die Kunden mit ihren Ausgaben für Ostergeschenke zurückhaltender geworden. „Ostern ist nicht mehr das zweite Weihnachten“, meint die Verkäuferin, die seit über 40 Jahren in der Branche tätig ist. Zu Ostern mache man aber immer noch ein gutes Geschäft.

Hoffen auf die Spätentschlossenen

Das kann auch Susanne Ogrzewalla vom Spielwarengeschäft Brummbär bestätigen. „Wir arbeiten in der Woche vor Ostern mit zusätzlichem Personal und sind bislang auch mit dem Umsatz zufrieden“, so die Verkäuferin. Man hoffe natürlich noch auf die spätentschlossenen Käufer am heutigen Ostersamstag. Auch im Brummbär seien es vor allem die kleinen Aufmerksamkeiten, die vor den Osterfeiertagen über die Ladentheke gingen. „Bei Erwachsenen ist es häufig Schmuck, für die Jüngeren Kartenspiele.“

Weil die Leute weniger schenken, bedeute das aber nicht, dass das Osterfest in der Bevölkerung an Gewicht verloren habe, betont Andreas Wüller, Pfarrer von St. Marien Stiepel. „Zu Ostern stehen für viele Menschen immer noch christliche Werte im Vordergrund. Das sehen wir daran, dass die Kirchen in Bochum an den Feiertagen voll sind.“

Über das Osterfest freuen sich offenbar alle Beteiligten.