Bochum. . Die Gewerkschaft und der Autohersteller Opel verhandeln seit Montagmorgen über einen Sozialtarifvertrag angesichts der geplanten Schließung des Bochumer Opelwerks Ende des Jahres. Wegen einer Kundgebung der IG Metall ruhte am Montag zudem die Autoproduktion.
Bochumer Opelaner haben am Montag mehr Informationen über die geplante Werksschließung Ende 2014 gefordert. "Wir erwarten, dass Opel für die Menschen und die Region endlich Klarheit schafft und akzeptable Antworten liefert", sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler. Von der Werksschließung sind rund 3300 Opelaner betroffen.
Die Opel-Beschäftigten in Bochum fordern einen juristisch belastbaren Tarifvertrag für die geplante Werksschließung. Um die 1000 Opelaner demonstrierten deshalb am Montag, während Unternehmensvertreter und IG Metall über den Tarifvertrag verhandelten. Wegen der Demonstration ruhte die Autoproduktion im Werk laut Gewerkschaftsangaben seit elf Uhr für drei Stunden bis zum Beginn der Mittagsschicht.
Bisher nur gebilligte Eckpunkte
Bisher gibt es nur von beiden Seiten gebilligte Eckpunkte, aber keinen Tarifvertrag. Die Eckpunkte sehen Abfindungen, Versetzungsangebote und die Aufstockung des Opel-Ersatzteillagers in Bochum um 265 auf 700 Stellen am Standort vor. Außerdem sollen 100 industrielle Ersatzjobs geschaffen werden.
Opelaner demonstrierten
Die Verhandlungen gingen am Nachmittag weiter. Mit einem Ergebnis sei am Montag nicht zu rechnen, hieß es aus Verhandlungskreisen. Die Gespräche gingen sehr in die Details. "Opel steht zu den Eckpunkten und hat Verständnis für das Bedürfnis der Mitarbeiter nach klare Aussagen", sagte ein Firmensprecher.
Parallel zu der Kundgebung gab es eine weitere Demonstration von Opel-Beschäftigten, die grundsätzlich gegen die Werksschließung sind. Daran nahmen laut Polizei etwa 200 Mitarbeiter teil.
Endlich Klarheit schaffen
In Bochum werden jeden Tag rund 560 Autos gebaut. "Wir erwarten, dass Opel für die Menschen und die Region endlich Klarheit schafft und akzeptable Antworten liefert", sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler.
"In Bochum fliegen jetzt die Mitarbeiter", stand auf T-Shirts der Demonstranten. Von der Werksschließung sind rund 3300 Opelaner betroffen. Für das Unternehmen wird der Schritt laut Branchenkreisen nicht billig: Die Kosten für Abfindungen und Fortbildungsprogramme lägen bei über 500 Millionen Euro, hieß es. (dpa)