Bochum. Jetzt schon an die Zeit nach Karneval denken. So bietet etwa der TV Frisch-Auf Altenbochum einen Kursus Heilfasten an. Was es dabei alles zu beachten gilt, verraten wir schon heute. Wer weiß, vielleicht starten manche mit der Fastenzeit schon am Veilchen-Dienstag.
Noch haben die Narren das Heft in der Hand. Doch bald beginnt die Fastenzeit als eine Zeit des Innehaltens, des Besinnens und des Verzichts. Am morgigen Aschermittwoch, 5. März, enden die tollen Tage. Dann beginnt die 40-tägige Fastenzeit der Christen. Bis Samstag, 19. April, laden die Kirchen dazu ein, loszulassen von Überfluss und Ablenkung.
Doch auch ohne spirituelle Ziele wie das Osterfest, kann eine Fastenkur dem Körper guttun. Davon ist Beatrix Söhngen (44) überzeugt. Die Diplom-Ökotrophologin macht nicht nur selbst fast jedes Jahr eine Fastenkur, sondern leitet seit rund zehn Jahren Heilfasten-Kurse beim TV Frisch-Auf Altenbochum. Sie schilderte uns, wie das Fasten nach der Lehre von Dr. Otto Buchinger funktioniert.
Fasten nach Buchinger
Bei der Buchinger-Methode werden dem Körper 300 Kalorien pro Tag zugeführt in Form von verdünnten Obst- oder Gemüsesäften und Kräutertees, die auch mal mit einem Teelöffel Honig gesüßt werden dürfen. „Eine Gemüsebrühe geht auch, allerdings darf die kein Hefeextrakt enthalten. Dieser natürliche Geschmacksverstärker macht Hunger“, erklärt Söhngen. Am besten kocht der Fastende die Brühe selbst.
Wie lange es dauert
Wir fasten im Kurs fünf Tage plus einen Entlastungs- und einen Aufbautag. Zuerst wird an einem Entlastungstag zum Beispiel nur Rohkost oder Naturreis gegessen. „Der Sinn ist es, dass der Darm mit Ballaststoffen gefüllt wird“, so Söhngen. Damit wird er auf die Darmentleerung vorbereitet. Wer fastet, sollte ab dem Entlastungstag viel stilles Wasser oder Kräutertee trinken. Drei bis vier Liter Flüssigkeit am Tag sollten es sein.
Darm sollte entleert werden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Darm zu entleeren. „Ich empfehle meinen Teilnehmern mittlerweile bestimmte Salze, die in der Apotheke erhältlich sind. Es gibt sie auch mit Zitronen- oder Orangengeschmack. Das Gute dabei ist: Da man sie trinkt, wird der ganze Verdauungsapparat geputzt. Eine gute Darmentleerung ist das A und O, sie entscheidet darüber, ob Hunger auftritt oder nicht“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin.
Was ein Aufbautag ist
Nach den Fastentagen soll der Körper zunächst langsam wieder an feste Nahrung gewöhnt werden. „Es wird empfohlen, am Aufbautag, im Laufe des Vormittags einen gedünsteten Apfel zu essen“, so Söhngen. „In der Nachbesprechung sitzen in meinem Kurs immer zehn bis fünfzehn Erwachsene, die alle ihren leckersten Apfel gegessen haben“, weiß sie aus Erfahrung.
Wer fasten darf
Gesunde Menschen können in der Regel fasten. Wer an einer Krankheit leidet oder Medikamente einnimmt, sollte seine Fastenpläne zuvor mit seinem Arzt besprechen. Grundsätzlich sollten die Fastentage ohne Zwang stattfinden. Söhngen: „Es muss insgesamt rund laufen. Mal ein bisschen Kopfschmerzen, ein Bauchgrummeln oder kleine Krisen sind normal, doch wenn sich jemand gar nicht gut fühlt, ist es auch keine Schande, abzubrechen.“