Wiemelhausen/Altenbochum.
Gut für das Image war die massive Rodung hinter dem Neuen Gymnasium an der Querenburger Straße wohl nicht. Beim Evangelischen Kirchenkreis am Westring ahnt man es. „Das ist suboptimal gelaufen. Da liegen jetzt jede Menge von der Kirche gefällte Bäume“, beschreibt Pressesprecher Johannes Waschk das Dilemma.
Doch die Kritik sei nicht berechtigt, der Kirchenkreis hätte unbedingt handeln müssen, beteuert der Sprecher. „Jetzt war Handlungsbedarf, wegen des Wildwuchs und dem Gefahrenpotenzial. Einige Bäume waren ein richtiges Sicherheitsrisiko.“
Kaum offenkundig kranke Bäume
Solch ein komplett ausgehöhlter Baum, wohl eine kanadische Pappel, liegt auf einem hohen Stapel an der Straße Im Brauke. Doch sehr auffällig: Er ist ein Einzelstück. „Wie kommt es, dass zwischen den zig Kubikmetern aufgestapelter Baumstämme nur vereinzelte zu finden sind, die ,von innen stark verfault’ sind, wenn doch nur solche gefällt wurden?“, fragt denn auch Leser B. Fischer.
Johannes Waschk versichert hingegen, dass „in Abstimmung mit der Stadt ein Kataster der schützenswerten Bäume“ angelegt wurde. Es seien nur Bäume mit Genehmigung gefällt worden oder die, die nicht unter die Satzung fallen.
Das städtische Presseamt bestätigt das nur teilweise: „Die Aktivitäten im vorderen Bereich des Areals bewegen sich im Rahmen der Baumschutzsatzung; der hintere Bereich ist ein ,Wald’ und fällt in die Zuständigkeit der Forstbehörde Gelsenkirchen.“
Im vorderen Bereich an der Querenburger Straße plant der Kirchenkreis „hochwertige Eigentumswohnungen“, und zwar im Erbbauprinzip. „Wir sind im Gespräch mit Investoren“, berichtet Johannes Waschk. In dieser Woche wurde mit dem Abriss des ehemaligen Veranstaltungs- und Tagungsgebäudes begonnen. „Es stand seit fünf Jahren leer. Wir hatten viele ungebetene Besucher, es gab Beschwerden, die Polizei war häufig da. Jetzt musste gehandelt werden, auch als Signal für die Investoren.“
Im hinteren Bereich soll ebenfalls gebaut werden, allerdings in Form einer „Inselbebauung“. „Superintendent Peter Scheffler versichert, dass der parkähnliche Charakter erhalten bleiben soll“, zitiert ihn der Pressesprecher.
Der Planungsausschuss wird am 18. März über die Aufstellung eines Bebauungsplans entscheiden. „Mögliche gestalterische Vorgaben und Wünsche, wie z. B. eine aufgelockerte Bebauung mit parkähnlichem Charakter, werden dann im laufenden Verfahren abgearbeitet“, so die Stadtverwaltung.