Mitte. Jahresempfang der SPD-Stadtbezirks Mitte. Landes-Wirtschaftsminister Garrelt Duin appelliert an den Automobilkonzern: „Kommt zu Potte!“

Was wird aus dem Opelgelände, wenn die Autoproduktion ausläuft? Diese Frage bestimmte die Redebeiträge auf dem Jahresempfang des SPD Stadtbezirks Mitte in der Mensa des Neuen Gymnasiums. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin warb engagiert für das Konzept „Perspektive 2022“, mit dem die Flächen zukünftig zur Wirtschaftsentwicklung beitragen sollen. Die Unterstützung vom Land sei dabei garantiert, so Duin: „Wir lassen Bochum mit diesem Problem nicht alleine.“

Die intensive Zusammenarbeit zwischen Politik, Industrie und Verbänden soll einen Mix aus Industrie und Technologie-intensiven Neuansiedlungen nach Bochum locken. Dass auch die Opel AG selbst mit am Verhandlungstisch sitzt, ist in der Bochumer SPD-Basis nicht unumstritten. Es falle schwer, Opel noch als Partner zu akzeptieren, ließ Peter Reinirkens, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion Bochum, in seiner Rede anklingen. An der Basis klingt dies deutlicher: „Wut und Misstrauen gegenüber Opel sind groß“, so Simone Gottschlich, Vorsitzende des Ortsvereins Altenbochum.

Wirtschaftsminister Duin betonte eher die Chancen für Bochum, die in der industriellen Neuerschließung des Geländes lägen. Eine Kampfansage hatte er aber auch noch im Gepäck: Opel müsse endlich Stellung beziehen, wie viel von dem Gelände für den eigenen Bedarf gebraucht werde. Dies sei eine zentrale Frage für den Entwicklungsplan. „Kommt zu Potte“, so sein kämpferischer Appell an die Opel AG, der von der SPD-Basis mit viel Applaus und von OB Ottilie Scholz mit zustimmenden Nicken begrüßt wurde. Bis Ende Februar soll eine Entscheidung über die Größe des Opel-Logistikzentrums in Bochum fallen.

Zuvor hatte Reiner Lehmkuhl, als Vorsitzender des Stadtbezirkes Mitte in der Gastgeberrolle, einen nüchternen Rückblick auf das Jahr geworfen. Die teils kontroverse Debatte um die Teilnahme an der Großen Koalition habe auch in Mitte die Stimmung geprägt - durchaus positiv, so Lehmkuhl mit einem Blick auf den gut gefüllten Saal. Neben vielen Mitgliedern und ihren Familien war mit Axel Schäfer (Bundestag), Carina Gödecke (Landtagspräsidentin NRW) und Serdar Yüksel (Landtag NRW) auch die Politprominenz der Bochumer SPD auf dem Jahresempfang vertreten.

Optimistisch stimmte die Teilnehmer nicht zuletzt auch der Veranstaltungsort: Dass man das Neue Gymnasium angesichts der immer noch angespannten Haushaltslage realisieren konnte, spräche für die Zukunftsfähigkeit Bochums, so Peter Reinirkens.