Bochum. Der Bochumer Tierpark wird für ein neues Verwaltungs- und Veranstaltungsgebäude sowie eine neue Futterküche 1,5 Millionen Euro investieren. Alleine 600.000 Euro spendet dafür die Sparkasse Bochum. Die restlichen 900.000 Euro sollen durch Erlöse aus dem Eintritt und Verpachtungen finanziert werden.
Neues Aquarium, neues Seehundbecken, neuer Eingangsbereich und neu gestaltete Außenanlagen. Bochums Tierpark hat in den vergangenen Jahren ein deutlich attraktiveres Gesicht bekommen. Nun will die Tierparkgesellschaft, an der zu 75 Prozent der Tierparkverein und zu 25 Prozent die Stadt beteiligt sind, die Modernisierung noch abrunden. Das alte Verwaltungsgebäude an der Klinikstraße zwischen Eingangsbereich und dem Restaurant soll abgerissen und ersetzt werden, außerdem eine neue Fütterküche gebaut und der Kiosk auf dem Tierparkgelände renoviert werden.
1,5 Millionen Euro wird die Maßnahme kosten. 600.000 Euro stellt nach Auskunft des Tierparkvereins-Vorsitzenden Karl-Jochem Kretschmer die Sparkasse Bochum zur Verfügung, die schon in der Vergangenheit häufiger als gewichtiger Sponsor in Erscheinung getreten ist. Der kreditfinanzierte Eigenanteil von 900.000 Euro soll durch Erlöse aus Eintrittsgeldern und vor allem durch Verpachtungen erwirtschaftet werden. Neuer Pächter des Kiosks und eines 180 m² großen Veranstaltungsraums mit eigenem Zugang und einer Terrasse wird das benachbarten Restaurant Franz Ferdinand. Im neuen Verwaltungsgebäude sollen zudem Sozial- und Büroräume errichtet werden.
Pläne überarbeiten
Weitgehend abgesegnet hat der Aufsichtsrat der Tierparkgesellschaft mbH nach Auskunft von Karl Jochem Kretschmer die Neubaupläne des Architekturbüros Kemper und Steiner, das bereits den neuen Eingangsbereich gestaltet hat. Durchgefallen seien allerdings die Pläne für die Futterküche inklusive Lager- und Untersuchungsräumen. „Die sind zu teuer ausgefallen“, sagt Kretschmer. „Das ist nicht darstellbar.“ Die Architekten seien aufgefordert, eine günstigere Lösung zu finden.
300.000 Besucher im Jahr
Etwa 350 Tierarten sind im Tierpark beheimatet. Dazu gehören die Seehunde, deren Anlage „Nordseewelten“ mit einer Fläche von etwa 2200 Quadratmetern vor sechs Jahren eingerichtet wurden und die zu den Attraktionen der Freizeitstätte gehören.
Jährlich besuchen etwa 300.000 Besucher den 1933 gegründeten Tierpark, in dem sich 25 Beschäftigte um das Wohlergehen von Tier und Mensch kümmern. Er ist Ausbildungsbetrieb für Zootierpfleger und unterhält eine Zooschule.
„Herr der Erdmännchen“
Möglichst bald indes beginnt schon die Renovierung des in die Jahre gekommenen Kiosks auf dem Gelände. „An guten Tagen sind 2500 Besucher bei uns“, so Kretschmer. Sie sollen eine Verpflegungsstelle nutzen können, die auf dem neuesten Stand ist.
Aus Sicht der Tierparkgesellschaft ist die anstehende Investitionen die Abrundung einer Modernisierung, mit der sich die Freizeitstätte auf lange Sicht gut sehen lassen kann. „Dann sind wir weitgehend durch.“ Es bliebe nur noch das Tüpfelchen auf dem i. Aras im Eingangsbereich wünschen sich dem Vernehmen nach die Besucher des Tierparks, wie Sparkassen-Vorstand Volker Grundmann als Vertreter des wichtigsten Tierpark-Sponsors unlängst sagte. Um mit einem Blick auf seinen Vorstandskollegen und Tierparkverein-Chef Kretschmer zu sagen: „Dazu gebe ich ab zum Herrn der Erdmännchen.“