Bochum. „Herausforderung Darmkrebs“, heißt es am Donnerstag, 13. März, im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Das WAZ-Nachtforum rückt die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland in den Blickpunkt. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

So heimtückisch die Geißel Krebs ist: Beim Darmkrebs haben die Menschen ihr Schicksal selbst in der Hand. „Nutzen Sie die Vorsorgeangebote! Früherkennung verhindert die Katastrophe“, lautet der stete Appell der Ärzte – so auch am Donnerstag, 13. März, beim WAZ-Nachtforum Medizin im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Titel des Abends: „Herausforderung Darmkrebs.“

Jährlich 75.000 Neuerkrankungen. Jährlich 28.000 Tote. Tendenz: steigend. Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung. Zehntausende sterben an einem Leiden, das eigentlich komplett vermeidbar ist.

Unangenehm, aber schmerzfrei

Blut im Stuhl, Gewichtsverlust, Blutarmut: Die Symptome für Darmkrebs stellen sich erst spät, mitunter zu spät, ein. Viele Erkrankte sind topfit, könnten Bäume ausreißen – und merken nicht, dass im Darm längst bösartige Polypen wuchern. Die Krankenkassen übernehmen ab dem 50. Lebensjahr die Kosten für eine Stuhlprobe und Tastuntersuchung („Kleine Hafenrundfahrt“ genannt). Ab 55 Jahren, bei Verdachtsfällen und familiären Vorbelastungen auch früher, zahlen sie eine Spiegelung.

„Wird Darmkrebs frühzeitig erkannt, ist er heilbar“, weiß Prof. Dr. Wolff Schmiegel, Direktor der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums. Um so erschreckender: Lediglich 20 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen nehmen die kostenlose Darmspiegelung in Anspruch. Dabei ist sie zwar unangenehm, aber schmerzfrei. Und: Die Polypen als Vorläufer von Darmkrebs können direkt bei der Spiegelung mit Zange oder Schlinge sicher entfernt werden.

Anmeldungen ab sofort möglich

Das WAZ-Nachtforum beginnt am Donnerstag, 13. März, um 19 Uhr in der Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses Langendreer, In der Schornau.

Moderator ist WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt.

Zum Ausklang stehen die Mediziner bei einem Imbiss für persönliche Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Der Besuch des Nachtforums ist kostenlos. Weil die Plätze begrenzt sind, bitten wir um Anmeldungen mit Angabe der teilnehmenden Personen: 0800/
60 60 710
(gebührenfrei).

Beleuchtet Prof. Schmiegel die mitunter lebensrettende Vorsorge, lautet der Vortrag von Andreas Wunsch, Oberarzt in der Chirurgischen Klinik: „Metastasen – (k)ein KO-Kriterium?“ Jeder dritte Patient, bei dem Darmkrebs entdeckt wird, hat bereits Metastasen in anderen Organen. Am häufigsten in der Leber und Lunge, seltener im Gehirn und im Knochenmark. Auch bei diesen Patienten gebe es Aussicht auf Heilung, betont Andreas Wunsch. „Leber- und Lungenmetastasen lassen sich in vielen Fällen operativ entfernen. Zudem kann vor und/oder nach der OP eine Chemotherapie erwogen werden, um das Risiko für ein erneutes Auftreten des Tumors zu vermindern“, schildert der Facharzt.

Den dritten Vortrag des Abends hält Prof. Dr. Richard Viebahn. Der Direktor der Chirurgischen Klinik erklärt u.a., wann die „Schlüsselloch-Chirurgie“ (kleine Wunden, schnellere Erholung) bei Darmkrebs-Patienten infrage kommt, wann ein künstlicher Darmausgang erforderlich ist und wie sich die Nachsorge gestaltet.