Bochum. Zehn Monate vor Schließung des Bochumer Werks kooperieren die Bundesagentur für Arbeit und Opel, um Opelanern eine neue Berufsperspektiven zu eröffnen. Mehr als 1000 Beschäftigte werden seit Donnerstag im Werk über die Inhalte und Möglichkeiten der neuen Jobbörse informiert.
Opel AG und Bundesagentur für Arbeit haben ihre Initiative „Berufsperspektive“ im Opel-Werk I begonnen. Gemeinsam mit der beauftragten Tüv Nord Transfer sollen Opelaner auf dem Arbeitsmarkt vermittelt werden. Mehr als 1000 der gut 3000 Opel-Beschäftigten haben Interesse angemeldet. Zur Seite stehen ihnen fünf Teams mit insgesamt 25 Lotsen als persönliche Ansprechpartner.
Beginnen wird bald auch die Vermittlung an andere Unternehmen. Neben der Deutschen Bahn stellen Avery Dennison (Schwelm), Boehringer (Dortmund), Brabus (Bottrop) oder Stölting (NRW) im Opel-Werk ihre Arbeitsplatzangebote vor.
Jetzt heißt es nach vorne schauen
Außerdem gibt es Bewegung auf dem dem Arbeitsplatzmarkt. Luidger Wolterhoff, Chef der Bochumer Agentur für Arbeit, verweist auf 1010 freie Stellen für qualifizierte Beschäftigte allein in Bochum, mehr als 4000 sind es im Umkreis von 50 km.
„Allein in und um Bochum herum gibt es derzeit 15.800 freie Arbeitsplätze“, so Wolterhoff. „Täglich kommen neue Angebote hinzu. Die Bundesagentur für Arbeit wird den unausweichlichen Veränderungsprozess am Standort Bochum mit vier Vermittlungsfachkräften kontinuierlich begleiten und den Opel-Beschäftigten ihre Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt aufzeigen. Beschäftigungschancen aufzuzeigen ist das eine, Veränderungs- und Anpassungsbereitschaft, Mobilität, Flexibilität und der Wille, sich in einer neuen betrieblichen Umgebung zu behaupten, das andere. Ich weiß, dass das alles nicht einfach sein wird. Jetzt heißt es nach vorne schauen, Chancen erkennen und nutzen. Je früher desto besser“.
Übergangsgeld von bis zu 25.000 Euro
Die Zusammensetzung der Lotsen-Teams mit Mitarbeitern der Opel-Personalabteilung, der Bundesagentur für Arbeit und der TÜV NORD Transfer GmbH „ist in dieser Form einzigartig“, sagt derweil Bettina Dunkel, Personalleiterin des Bochumer Opel-Werkes. Das Ziel sei es, „möglichst viele Mitarbeiter bei der Neuorientierung zu unterstützen und zu neuen Arbeitgebern zu vermitteln.“
Wechseln können 200 Opelaner auch innerhalb des Unternehmens sowie mehr als 200 zum von Opel für das Warenverteilzentrum beauftragten Logistiker N eovia, der im Opel-Werk III tätig ist. Beschäftigten, die diesen Wechsel vollziehen, bietet das Unternehmen ein Übergangsgeld in Höhe von 15.000 bis 25.000 Euro an. Wer das Unternehmen vorzeitig verlässt, erhält eine Abfindung. Die Konditionen für eine Aufhebungsvereinbarung vom Jahrgang 1960 an richtet sich nach Alter, Betriebszugehörigkeit und Bruttomontagsgehalt. Die maximale Abfindungssumme beträgt dabei 250.000 Euro. Hinzu kommen zusätzlich maximal sieben Bruttomonatsgehälter.