Bochum-Hofstede. .
Lärm- und Verkehrsbelastungen bleiben die Themen im Stadtteil. Das zeigte die Bürgerversammlung des SPD-Ortsvereins auf, die „Aktuelle Hofsteder Themen“ auf die Tagesordnung hob. Als Gast stand Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch Rede und Antwort. Er bestimmte so mit seinen jeweiligen Sachinformationen den Ablauf der gut zweistündigen Debatte. In deren zum Teil hitzigen Verlauf musste er ordentlich einstecken, denn nicht alles kam bei den etwa 80 Bürgern im voll besetzten Saal gut an.
Kratzsch begann mit einer für ihn positiven Nachricht. „Der Bebauungsplan für das GMU-Gelände wird aufgehoben. Auf der Fläche wird kein weiteres Gewerbegebiet mehr angelegt“, erklärte er. Das mit Altlasten belastete Gelände solle jedoch durch den neuen Investor, der die Fläche von den vorherigen Besitzern gekauft habe, zu Ende saniert und abgesichert werden. Heißt: die Flächen werden weiterhin sicher abgedeckt und gesichert. Es wird ein Abwassersystem gebaut, das durch die neu zu verlegende Kanalisation auf der Straße „In der Provitze“ abgeführt wird.“ Kratzsch: „Damit entsteht dort eine Grünflache.“
„In der Provitze“ wird ausgebaut
Das nächste Thema „Ausbau der Straße In der Provitze“ war damit eng verknüpft. „Wir bauen erst dann dort aus, wenn der Sanierungsplan vom Investor unterzeichnet ist“, sagte Kratzsch. Hintergrund: Dann fließt von diesem Geld für die neue Kanalisation.
Über die Straße wurde auch weiter diskutiert. So sollen die Fahrzeuge von Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes, der dort seine Zentrale hat, von der Straße weg auf einen zu schaffenden Parkplatz kommen. Gespräche laufen.
Stadtverwaltung legte Rechtsmittel ein
Hitziger wurde die Debatte zum dortigen Schrotthändler und der Lärmbelastung für die Anwohner. Ernst Kratzsch: „Das Verwaltungsgericht ist der Meinung, er hat eine Erlaubnis für sein Gewerbe.“ Grund: Die 1997 für seinen Vorgänger ausgestellte Genehmigung, die wiederum Teil einer Betriebserlaubnis für das gesamte GMU-Gelände von 1969 ist, gelte auch für ihn. Die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Martina Schnell sekundierte: „Diese Einschätzung des Gerichts kam aufgrund der Aktenlage zustande.“ Die Stadtverwaltung lege nun dagegen Rechtsmittel ein.
Die lärmgeplagten Bürger gingen da auf die Barrikaden. Von „Unfähigkeit“ und „verdeckter Zusammenarbeit“ mit dem Schrotthändler war da die Rede. Denn: Als auf Veranlassung der Stadt das Umweltamt Hagen Lärmmessungen vornahm, habe der Betrieb nicht im gewohnten Maße gearbeitet. Kratzsch erklärte zum Ergebnis: „Es hat weit unter der tolerierten Lärmbelastung gelegen.“ In der Sache werde weitergearbeitet.