Dahlhausen. .

Die marode Pontonbrücke über die Ruhr soll durch eine neue Brücke ersetzt werden. Die Bezirksvertretung Südwest beauftragte jetzt die Verwaltung, ein Ersatzbauwerk zu planen. Falls die Brücke 300 Meter weiter südlich errichtet wird, so wie es die Verwaltung bevorzugt, würde sie von rund 10 000 Kraftfahrzeugen täglich genutzt – mit erheblichen Auswirkungen für Linden und die Hattinger Straße, aber auch für die Landschaft in Hattingen.

Über die Vor- und Nachteile einer neuen Brücke diskutierte gestern die Bezirksvertretung sachlich und engagiert, doch eigentlich auch ohne Grundlagen. „Wir brauchen noch mehr Informationen. So kann man keine Entscheidung treffen“, befand daher auch SPD-Sprecher Marc Gräf.

Bahn würde vielleicht Geld geben

Der Vorteil einer neuen Ruhr-Überquerung oberhalb der Pontonbrücke wäre die topographische Lage: Die S-Bahn-Gleise müssten an dieser Stelle nicht überquert werden, schilderte eine Mitarbeiterin der Verwaltung. „Deshalb ist die Chance auf Mitfinanzierung durch die Deutsche Bahn relativ groß“, ergänzte Baurat Dr. Ernst Kratzsch.

Der Nachteil: Auf Hattinger Seite müsste stark in die Landschaft eingegriffen werden, um eine Verbindung an die Straße Auf dem Stade herzustellen. Auch andere Straßen seien nicht in der Lage, die vermutete Verdreifachung des Verkehrs zu bewältigen. Der Hattinger Rat hat daher diese Variante bereits abgelehnt.

Auf eine weitere Problematik machte Friedhelm Nentwig (CDU) aufmerksam. Es sei in absehbarer Zeit mit dem Ausbau der Autobahn A 44 zwischen Ratingen und Velbert zu rechnen.

Ausbau der A 44 hätte Folgen

Damit würde sich die Fahrzeit vom Bochumer Süden aus nach Düsseldorf um etwa eine Viertelstunde verkürzen, so dass auch dadurch mit weiterem Verkehr zu rechnen ist.

Weil aber gestern nur die weitere Planung, aber nicht eine bestimmte Variante beschlossen werden musste, bekam die Verwaltung einstimmig den Auftrag, sich um ein Ersatzbauwerk Gedanken zu machen. Ob es tatsächlich bis zur Fertigstellung der neuen Brücke noch „Jahrzehnte dauert“, wie Hans Neubauer (CDU) befürchtet, sei dahingestellt. Aber die Gespräche mit den Nachbarstädten Hattingen und Essen werden nicht einfach. Zumal Essen auch nicht ernsthaft über eine Ortsumgehung von Burgaltendorf nachdenke, sich also wohl auch kaum an der Finanzierung beteiligen werde.