Bochum. Die Unternehmensgruppe Eickhoff hat zwei Einrichtungen zur betrieblichen Kindertagesbetreuung eröffnet. Sie hilft damit auch der Stadt beim Ausbau der U3-Plätze, da sie nicht nur Kinder von Betriebsangehörigen aufnimmt. Unklar sind noch mögliche Ausgleichszahlungen für den Pendler-Nachwuchs.
Nur Valentin unterbrach kurz die vielen warmen Worte. „Ich komme aus Bochum“, sagte der Dreijährige bei der Eröffnung der beiden Einrichtungen zur betrieblichen Kindertagesbetreuung der Unternehmensgruppe Eickhoff wissen. Er tat das sehr zur Freude auch von Jugendamtsleiter Dolf Mehring. „Ein echter Bochumer Junge“, sagte Mehring, der dann auch nur kurz ein besonderes Problem von Betriebskindergärten ansprach. „Schließlich ist es nicht ausgeschlossen, dass Kinder aus anderen Städten hier einen Platz bekommen. Wir sind deshalb in Gesprächen mit anderen Kommunen und prüfen Verrechnungsmöglichkeiten.“ Es war die einzige Stelle bei der Eröffnung, bei der kurz mögliche Probleme durchschimmerten.
Im August wird das Kinderbildungsgesetz geändert, können Städte mögliche Ausgleichszahlungen ansprechen, wenn auch nicht einfordern. Bochum, als Stadt in die viele Menschen einpendeln, wird das voraussichtlich machen.
Ehemalige Ausbildungsräume der RWE
Ansonsten passte alles zur neuen Einrichtung, die sich die Unternehmensgruppe Eickhoff 800.000 Euro hat Kosten lassen. Während sich die Kinder und der Großteil ihrer Eltern- und Großelternteile in den Gruppenräumen tummelten, gab es im „Begrüßungsraum“ Geschenke. Verbal und bespielbar. Unter anderem zwei Stoff-Eichhörnchen für Kita-Leiterin Mariola Strasdat. Sie zielten auf die Namengebung der neuen Betriebskita: Die Eickhörnchen. Dr. Paul Rheinländer, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Eickhoff, hatte die Namens-Idee.
Aus ehemaligen Ausbildungsräumen der RWE ist innerhalb von knapp drei Jahren eine Kindertagesstätte geworden wie es schöner und schicker kaum geht. Sie ist hell, groß, großzügig, zweizügig angelegt. 24 Kinder werden in zwei Gruppen von sieben Erzieherinnen betreut. Verhältnisse, wie sie nicht überall anzutreffen sind.
Eines von 24 Kindern ein "Eickhoff-Kind"
Auch deshalb bedankte sich Mehring im Namen der Stadt bei Rheinländer. „Sie haben beim U3-Ausbau geholfen. Was hier entstanden ist, ist für Bochum einzigartig und bewundernswert. Ich denke, dass sich die eine oder andere Eickhoff-Mitarbeiterin überlegen wird, ob sie nicht noch ein Kind bekommt.“ Genau so soll es sein.
Aktuell ist von den 24 Kindern eins ein „Eickhoff-Kind“. „Ab Sommer werden es dann zehn sein“, wie Strasdat erklärte. „Im nächsten Jahr dann 15, 2016 dann 20 Kinder. Dann kommen nur noch vier Kinder von außen.“ Eine Betriebskita für das Betriebsklima. Valentin geht dann zur Schule. Die Stadt Bochum will bis dahin schon lange eine Bedarfsdeckungsquote von 40 Prozent bei den U3-Plätzen erreicht haben. Aktuell erfüllt sie die geforderte Quote von 32 Prozent.