Bochum. . Seit einigen Wochen verbreitet die Stadt Bochum auch Nachrichten über Twitter. Noch steckt dieser Dienst in den Kinderschuhen, aber das kann sich schnell ändern.

„Liebe Bochumer/innen, schön, Sie begrüßen zu können. Ab jetzt informieren wir über spannende Themen der Stadt. Ihre OB Dr. Ottilie Scholz.“

Das war der erste „Tweet“, der erste Eintrag der Stadt Bochum in dem Kurznachrichtendienst „Twitter“. Er stammt vom 25. November 2013. Seitdem hat die Stadt 90 weitere Neuigkeiten aus der Verwaltung via Twitter verbreitet. Bochum, sagt Ralph Leitmann vom Presseamt, sei eine „innovative“ Stadt und da sei Twitter „ein sehr wichtiger Kanal“ – zusätzlich zur Internetseite www.bochum.de.

Jeder Bürger kann das neue Stadt-Gezwitscher (das englische Twitter heißt zwitschern) kostenlos lesen, wenn er auf „www.twitter.com“ nach "Stadt Bochum" sucht. Wer selbst bereits bei Twitter eine Adresse hat, kann die Nachrichten der Stadt durch einen einzigen Klick abonnieren - und ihr „Follower“ werden, ihr also folgen.

„Das macht uns großen Spaß“

Neben Leitmann selbst schreibt auch seine Kollegin Doreen auf’n Kamp die kleinen Internet-Nachrichten. „Das macht uns großen Spaß“, so Leitmann. Groß fabulieren können sie in den Tweets nicht, denn Twitter erlaubt nur 140 Zeichen. Wohl aber setzen die beiden am Ende der Nachrichten Links für weiterreichende Infos. Gestern zum Beispiel informierten die beiden Stadt-Twitterer über „Mummenschanz im Kunstmuseum Bochum – Der Kartenvorverkauf hat begonnen“, über einen Graffiti-Workshop und eine Stellenausschreibung: „Die Stadt sucht Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter für das Bürgerbüro und das Ausländerbüro.“

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Neben rein sachlichen Informationen verbreiten die zwei kommunalen Twitterer aber auch Fotos und Unterhaltsames wie zum Beispiel ein Glückauf für ein VfL-Heimspiel oder Anekdoten wie eine Bemerkung des Ex-Schauspiel-Intendanten Leander Haußmann, der Bochum als das „Paris des Ruhrgebiets“ bezeichnete.

Kein Personal für regelmäßigen Dialog mit Bürgern vorhanden

Noch steckt Bochum auf Twitter in den Kinderschuhen und wird von anderen Nutzern nur in sehr überschaubarem Maße gebucht. Die Adresse hat gerade einmal 228 Follower (Stand Dienstagabend). Das könnte auch daran liegen, dass die Stadt auf Twitter nicht in den Dialog mit den Bürgern tritt, sondern nur in eine Richtung kommuniziert. Sie selbst „folgt“ auf ihrem Account keinem einzigen Bürger - was dem Wesen eines „sozialen Netzwerkes“ wie Twitter völlig zuwiderläuft. Leitmann erklärt diesen Mangel aber damit, dass für einen aktiven Dialog mit Bürgern auf Twitter kein Personal vorhanden sei. „Wer soll das machen?“

Spätestens zu den Wahlen am 25. Mai könnte sich aber die Anzahl der Follower für die Stadt verbessern. Dann will sie auch die Bochumer Abstimmungsergebnisse superaktuell auf Twitter verbreiten.