Bochum. . Die Tana-Schanzara-Skulptur soll möglichst bald vom Hans-Schalla-Platz auf den noch umzubauenden, nach der Schauspielerin benannten Platz gegenüber dem Schauspielhaus Bochum versetzt werden. Allerdings muss erst die Oskar-Hoffmann-Straße saniert und ein provisorisches Baulager geräumt werden.
Noch sitzt sie gemütlich auf der Bank vor dem Schauspielhaus und weist mit der Hand auf die Spielstätte, in der sie viele große Erfolge als Schauspielerin feierte und in dem mehr als 50 Jahre lang gespielt hat. Aber über kurz oder lang wird Tana Schanzara umziehen auf den nach ihr benannten, gegenüberliegenden Platz.
Dass es dort momentan noch aussieht wie bei Hempels unterm Sofa, würde die Namensgeberin vielleicht gar nicht sehr stören. Etepetete war nie Schanzaras Welt. Aber ihre Bronzeskulptur, und um die geht es, soll nach dem Willen der Stadt erst dann vom Hans-Schalla-Platz herüber geholt werden, wenn der Tana-Schanzara-Platz nicht mehr als Baulager für den momentan laufenden Umbau der Oskar-Hoffmann-Straße genutzt wird und ordentlicher dasteht als es bislang der Fall ist.
Schon lange ist die Ecke ein Ärgernis nicht nur für die Anwohner. „Ich bin mal gespannt wann es losgeht und wie der Platz später aussehen wird“, sagt Kurt Madry, der im angrenzenden Hochhaus wohnt und jeden Tag auf den unansehnlichen Platz guckt. Seine Einschätzung: Es kann nur besser werden.
Tana auf einem Bänksken
Seit gut 18 Monaten steht die 150 Zentimeter große Tana-Schanzara-Skulptur aus Bronze auf dem Hans-Schalla-Platz vor dem Bochumer Schauspielhaus. Die WAZ hatte zuvor ihre Leser zu der Teilnahme an einem Gestaltungswettbewerb mit dem Titel „Kreative Ideen für Tana gefragt“ aufgerufen.
Ausgewählt wurde schließlich die Idee von WAZ-Leserin Heidi Bösel. Sie wünschte sich eine Tana, die auf einem Bänksken unter dem Kirschbaum auf „ihrem“ Platz sitzt, und der man sich zugesellen kann. Umgesetzt wurde diese Idee von dann schwäbischen Künstler Karl Ulrich Nuss.
Aber noch liegen um eine einsame Zierkirsche herum Rohre und Absperrzäune, stehen Container. Ein Bild, kaum schöner er als die sonst übliche Tristesse, zu der auch der auf einer Tiefgarage und einer Tiefbunkeranlage gelegene Spielplatz gehört.
Ende 2014, spätestens Anfang 2015 soll mit dem Umbau begonnen werden – nach dem Ende des Umbaus der Oskar-Hoffmann-Straße. Etwa drei Monate später soll mit einem Aufwand von 280 000 Euro, 80 Prozent aus Landesmitteln, ein schmucker Ort „mit Aufenthaltscharakter und Bezug zur Künstlerin“ werden wie es einer Vorlage für die nächstes Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Infrastruktur und Stadtentwicklung heißt. Betont werden soll mit ihm die Achse zwischen der Bibliothek des Ruhrgebiets und der Oskar-Hoffmann-Straße.
Schanzaras Plastik wird demnach künftig im Bereich der Zierkirsche einen neuen Platz finden – unter ihr hochwertiges Pflaster; flankiert von Bäumen. Eine Treppenanlage mit Sitzblöcken soll an eine Bühnensituation erinnern.
Geplant ist es, auf den Blöcken markante Sprüche der Ruhrgebiets-Duse einzugravieren. Welche das sein werden, das ist noch unbekannt. Kulturbüro und Schauspielhaus wurden gebeten, dazu Vorschläge zu unterbreiten. Bäume, Rasen und ein Spielgerät soll die Anlage „begeh- und erlebbar“ machen.
Sollten die Ausschussmitglieder am Dienstag der Verwaltungsvorlage zustimmen, müsste die Eigentümergemeinschaft der Tiefgaragengrundstücks entscheiden, ob sie der Planung zustimmt. Sollte es keine Einigung geben, würde auf die Umgestaltung der jetzigen Spielfläche verzichtet. Die Kosten würden sich dann auf 190 000 Euro verringern.