Bochum. . Die 2009 zunächst als Grundschule später auch als Gymnasium gegründete private Carolinenschule will von kommenden Schuljahr an als Gesamtschule firmieren. Die Gesellschafterin sieht darin eine gute Möglichkeit, die G-9-Form beizubehalten, selbst wenn der NRW-Schulversuch enden sollte.
Das private G-9-Gymnasium „Carolinenschule“ hat den Antrag auf Umwandlung in eine Gesamtschule gestellt. Die bereits vor Weihnachten zur Bezirksregierung nach Arnsberg geschickten Unterlagen werden dort derzeit geprüft. „Ich rechne damit, dass die Genehmigung lediglich eine Formsache ist“, sagt die Gesellschafterin und Gründerin der Schule, Dr. Caroline von Bormann-Altmeyer.
Dass es bei der Verkündung dieser Entscheidung bei einer Versammlung in der Schule nicht nur Begeisterung gegeben hatte, verhehlt sie nicht. „Die Entscheidung ist nach reiflicher Überlegung gefallen“, sagt sie.
Sie macht deutlich, dass sie Signale erhalten habe, dass der nordrhein-westfälische Schulversuch, G-9-Gymnasien zu betreiben wenig Chancen auf dauerhaften Bestand habe.
Unsicherer G-9-Schulversuch
Für die Gründerin der Schule sei jedoch dieser Punkt ganz zentral in in ihrem Konzept. Sie habe bereits 2009, als die ersten Kinder in die
neue private Grundschule gingen, eine Gesamtschule im Sinn gehabt, sei jedoch damals von den Eltern überstimmt worden, als sie die Schulform zu Abstimmung stellte. Die Elternvertreter hätten sich zu jener Zeit deutlich für ein Gymnasium ausgesprochen.
Zur Zeit gehen rund 100 Kinder auf das Gymnasium Carolinenschule und zwar jeweils zweizügig in den Klassen 5, 6 und 7. Aus Arnsberg habe es deutliche Hinweise gegeben, dass ein Schulformwechsel, wenn, dann jetzt Sinn mache, bevor die weitere Differenzierung in den höheren Klassen laufe.
Von Bormann-Altmeyer versichert, dass es auch in der Gesamtschule eine optimale Binnendifferenzierung, kleine Klassen mit maximal 20 Kindern und die Möglichkeit des individuellen Lernens geben werde.
Gewichtung auf Gesundheit und Soziales
Das Konzept sieht vor, dass bis zur 10. Klasse eine Aufteilung in einen sprachlichen und einen MINT-Schwerpunkt geleistet werde. In der Oberstufe soll zusätzlich eine deutliche Gewichtung auf den Bereich Gesundheit und Soziales gelegt werden. Ganz ähnlich den Angeboten eines Berufskollegs. „Hier sehe ich in Bochum mit der Hochschule für Gesundheit ein großes Entwicklungspotenzial“, sagt von Bormann-Altmeyer.
Natürlich sei es den Eltern aber freigestellt, ob sie ihr Kind nun weiter auf ein Gymnasium – dann sei ein Schulwechsel erforderlich – oder die Carolinenschule gehen lassen. Wichtig für die Eltern sei die Nachricht gewesen, dass es praktisch keine Lehrerwechsel gebe. Außerdem wird Helga Gerke, die bereits die Grundschule mit aufgebaut hatte, die Leitung der neuen Gesamtschule übernehmen.