Bochum. . Wer sich gute Vorsätze für das kommende Jahr nimmt, sollte sich dabei nicht überfordern. Der 76-jährige Bochumer Horst Schöpe will 2014 sein 38. Goldenes Sportabzeichen schaffen. Aber diese Ausdauer hat nicht jeder. Deshalb raten Fachleute: Nicht zu viel auf einmal zum Ziel nehmen.

Horst Schöpe ist mit seinen 76 Jahren sehr fit. Seit dem Jahr 1976 hat der Pensionär jedes Jahr ohne Unterbrechung das goldene Sportabzeichen erworben. Trotz dieser beachtlichen Leistung hat der Bochumer aber noch immer weitere gute Vorsätze: „Ich habe in diesem Jahr das 37. Sportabzeichen geschafft. Ich werde versuchen, im nächsten Jahr das 38. zu machen“, sagte er am Montag auf WAZ-Anfrage.

Sporttreiben ist für Schöpe im Regelfall keine Überwindung. Nur „hin und wieder“, etwa bei Schlechtwetter, melde sich ein innerer Schweinehund. Aber er betreibe regelmäßig in der Woche Sport, Volleyball und Radfahren - und das mache „sehr viel Spaß“.

Strenge Anforderungen

Die Anforderungen fürs Sportabzeichen sind übrigens streng: Stoßen mit 4-Kilo-Kugel (zuletzt schaffte Schöpe 7,80 Meter), Standweitsprung (1,82 m), 50-Meter-Lauf (8,8 Sek.), 25 Meter Schwimmen (40,5 Sek.) und 20 Kilometer Radfahren (51,3 Minuten).

Aber längst nicht alle Menschen legen bei guten Vorsätzen diese Durchhaltekraft an den Tag. Fitness-Trainer Laurin Grüneberg vom Studio „Bodystreet“ am Südring sagt: „Nach Silvester melden sich viele zum Probetraining an mit der Begründung, abzunehmen und mehr Sport treiben zu wollen. Die meisten halten das dauerhaft aber nicht durch. Denn viele machen anfangs zu viel. Das überfordert sie. Anstatt Schritt für Schritt vorzugehen, wollen sie gleich alles auf einmal.“

Vorsätze dem Machbaren anpassen

Manche, so Grüneberg, würden gleichzeitig auch noch versuchen, die Ernährung umzustellen und zusätzlich Kraft- und Lauftraining und anderes zu machen. Dann aber würden sie alles komplett abbrechen - mit der Ausrede, keine Zeit mehr zu haben, zu viel zu tun zu haben.

Auch Dr. Knut Hoffmann, stellvertretender Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums, empfiehlt, sich mit den guten Vorsätzen nicht zu überfordern. Man sollte darauf achten, „dass sie realistisch und nicht zu hoch gesteckt sind“, sagte er gestern. Wenn man merke, die Vorsätze doch nicht einhalten zu können, sollte man „versuchen, diese dem Machbaren anzupassen und eventuell Teilziele zu erreichen“.

Die meisten Menschen, glaubt er, würden sich vornehmen, „mit dem Rauchen aufzuhören, sich mehr zu bewegen, abzunehmen“.