Bochum. . In den Lebkuchen-Regalen der Supermärkte beginnt das Fest der Liebe bereits im Spätsommer. Die meisten Adventsmärkte starten vor Totensonntag. Fast schon konsequent, dass vielerorts über eine Verlängerung der Weihnachtsmärkte nachgedacht wird. So auch in Bochum. Wenn auch erst vage.
„Grundsätzlich positiv“ steht BO-Marketing-Geschäftsführer Mario Schiefelbein der Idee gegenüber, den Festmarkt in der Innenstadt über Weihnachten hinaus zu öffnen. „Es gibt keine konkrete Planung. Für dieses Jahr ist es eh zu spät. Wenn es allgemeiner Wunsch wäre, könnten wir für die Zukunft aber über zusätzliche Öffnungstage reden“, sagte Schiefelbein im WAZ-Gespräch.
Vorbilder gibt es vor allem in Ostdeutschland reichlich. Im Ruhrgebiet bleiben u.a. die Märkte in Recklinghausen und Steele (bis 29. Dezember) über die Feiertage hinaus geöffnet. In Duisburg läuft der Festmarkt erstmals bis 30. Dezember. Motto: „Duisburg kann länger.“ Der örtliche Einzelhandelsverband ist begeistert. Zustimmung kommt auch von Ruhrtourismus-Chef Axel Biermann: „Weihnachtsmärkte sind für den Tagestourismus sehr wichtig. Sie bringen Umsatz, weil die Leute auch wirklich kaufen.“
Konzentration auf einen Platz
Schiefelbein weiß: Auch in Bochum wären der Einzelhandel und die meisten Festmarkt-Gastronomen mit einer Fortsetzung sehr einverstanden. Zwischen den Jahren haben viele Arbeitnehmer frei; Glühwein und Bratwurst könnten zusätzliche Kunden locken. Ob der Zuspruch bei den Markthändlern, vor allem den Kunsthandwerkern, ebenso groß wäre, wagt Schiefelbein zu bezweifeln. „Manche Beschicker würden ihre Stände am 23. Dezember abbauen. Ein Markt mit Lücken ist aber nicht wünschenswert“, so der Stadtwerber, der sich deshalb vorstellen könnte, die Zugabe auf einen Platz zu konzentrieren. Wer hier steht, weiß, dass er auch nach dem Fest am Start ist.
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Wie sehen es die Besucher selbst? Eine WAZ-Umfrage am Samstagabend bringt widersprüchliche Ergebnisse. „Ich bin für eine Verlängerung“, sagt Brigitte Schick (43), die mit drei Kolleginnen an der Pyramde feiert. „Es wäre schön, den Markt bis Silvester oder sogar bis zu den Heiligen Drei Königen am 6. Januar geöffnet zu lassen. Nicht nur wir Bochumer, sondern auch Besucher aus der Region oder den Niederlanden könnten unseren tollen Markt auch noch nach den Feiertagen besuchen. Davon würde der Einzelhandel ganz sicher auch profitieren.“
Service - Weihnachtsmärkte 2013Hubert Lehmann sträubt sich. „Ein Weihnachtsmarkt gehört in die Vorweihnachtszeit“, meint der 67-Jährige. „Weihnachten ist doch sowie schon total kommerzialisiert.“