Bochum. . Alle Wunschzettel von Kindern aus Bochumer Kinderheimen und aus Afrika wurden von Wohltätern abgeholt und erfüllt. Jetzt bringt der Weihnachtsmann viele nützliche Dinge, die sich bedürftige Kinder nicht so einfach leisten können

Einen Tag vor der großen Bescherung auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt stapelten sich die Päckchen in und vor den Büros von Bochum Marketing. Die vielen Geschenke sind für Kinder, die nicht vom Wohlstand verwöhnt sind, für Kinder, die das Nötigste manchmal missen müssen. „Gerade auf den Wunschzetteln von den Kindern aus Afrika stehen oft ganz alltägliche Dinge“, berichtete Julia Abend, die sich als Auszubildende bei Bochum Marketing um das Projekt kümmert.

„Eine Dose Ölsardinen, ein Unterhemd, eine Kerze, eine Seife“, wünscht sich ein Junge aus der Dritten Welt. Diese einfachen Wünsche können hierzulande viele Menschen erfüllen. Die Geschenke sollten nicht mehr als 15 Euro kosten, denn bei der Wunschzettelaktion komme es nicht auf materielle Werte an, so BoMarketing-Sprecher Christian Gerlig: „Es geht darum, den Wunschzettel abzuholen, die Sachen einzupacken und das Geschenk hierher zu bringen. Der Kerngedanke ist, selbst etwas zu machen.“

Geschenke werden verschifft

Rund 700 geschriebene Wunschzettel wurden von lieben Leuten auf dem Weihnachtsmarkt u. a. im „Haus der guten Tat“ (Stand 130/132) abgeholt und alle Pakete wurden zurückgebracht. Probleme mit nicht erfüllten Wunschzetteln habe es überhaupt nicht gegeben, informierte Gerlig. „Wir bekommen sogar Pakete von außerhalb zugeschickt von Menschen, die auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt waren“, berichtete Julia Abend. Geschenke aus Obersußbach, Landshut oder Amöneburg fanden so ihren Weg ins Ruhrgebiet, um Kinderwünsche zu erfüllen.

Die Päckchen erhalten Kinder aus den Bochumer Kinderheimen Haus Overdyck und St. Vinzenz und dem Kindergarten „Linden“ in Gambia/Westafrika. Weitere Päckchen verteilt die Projekthilfe Dritte Welt, die Familienhilfe Sbano Uganda sowie der Caritasverband für Bochum. Am Dienstag, 17. Dezember, werden die Geschenke auf dem Weihnachtsmarkt den Vertretern der Institutionen übergeben. Sie legen sie dann den Bochumer Kindern unter den Weihnachtsbaum. Die Pakete für die afrikanischen Kinder werden erst im Januar verschifft und voraussichtlich im März dort eintreffen.

Heimkinder profitieren auch

Die Wunschzettelaktion wurde 2006 ins Leben gerufen.Viele Kinder, vor allem jene aus den Bochumer Kinderheimen, würden durch diese Initiative schon mehrere Jahre hintereinander Weihnachtswünsche erfüllt. Gerade die größeren Kinder wünschten sich praktische Dinge, die sie sich ansonsten nicht leisten könnten, erläuterte Azubine Julia Abend. Für Lauben (10) gehört dazu ein „Geodreieck, ein Seil und ein Bleistift mit Radiergummi“ ; bei Agnes (10) ist es „ein Etui und ein lustiges Lineal“.

Die Geschenke werden heute, am Dienstag, um 15 Uhr auf der Sparkassen-Weihnachtsbühne/ Dr.-Ruer-Platz an Vertreter der Institutionen übergeben.

Auch wird ein Scheck aus dem Erlös der Weihnachtsmarkttombola an den Kinderschutzbund Bochum überreicht. Dann folgt die Preisvergabe des Dekorationswettbewerbs an die drei schönsten Weihnachtsmarktbuden.