Bochum. . Der unter Mordverdacht stehenden Wattenscheider, der am 17. November seine Ehefrau mit einer Axt erschlagen haben soll, macht weiterhin keine Angaben, obwohl er die Tat am Tattag bereits zugegeben hat. Er wird jetzt psychiatrisch auf seine Schuldfähigkeit untersucht.

Auch knapp zwei Wochen nach einem grausamen Verbrechen an der Zollstraße in Höntrop hüllt sich der mutmaßliche Täter in Schweigen. Der 49-Jährige, ein arbeitsloser Handwerker und nicht vorbestraft, sitzt in der Krümmede unter dem Verdacht, ein Mörder zu sein. 13-mal soll er an dem Sonntag mit einer Axt auf seine Frau (50) im Schlafzimmer eingeschlagen haben. Die Wunden am Kopf und Hals waren extrem schwer. Weil die Frau vermutlich geschlafen hatte, könnte Heimtücke vorliegen, ein Mordmerkmal.

Die Tatzeit wird von den Ermittlern auf den Bereich zwischen 4 und 9 Uhr geschätzt. Der gemeinsame Sohn (19), sagte Staatsanwalt Danyal Maibaum am Donnerstag auf Anfrage, habe den leicht alkoholisierten Vater am Morgen nach der Tat schlafend auf zwei Stühlen im Wohnzimmer gefunden - bei laufendem Fernseher. Blut habe er nicht auf seiner Kleidung gehabt. „Wir gehen davon aus, dass er sie gewechselt hat.“ Der Sohn habe dem Vater dann aufgeholfen, um ihn ins Ehebett zu bringen. Dort musste der 19-Jährige den Anblick seiner toten Mutter ertragen. Die Axt lag halb unter dem Bett.

„Sehr niedergeschlagen und psychisch sehr angegriffen“

Um 9.45 Uhr rief der Vater selbst den Notruf 110 an - und gab die Tat zu. Seitdem machte er aber keine Angaben mehr. Sein Verteidiger Egbert Schenkel sagte am Donnerstag auf Anfrage: „Er ist sehr niedergeschlagen und psychisch sehr angegriffen nach meiner Einschätzung.“ Rund 20 Jahre war der Beschuldigte mit dem Opfer verheiratet. Der Sohn lebt jetzt bei einem Bekannten der Familie. Als die Tat geschah, hatte er in seinem Zimmer in der elterlichen Wohnung geschlafen. Eventuell hatte das Opfer nicht einmal mehr schreien können.

Als Tatmotiv vermutet Maibaum Ehestreitigkeiten. Die Axt soll der 49-Jährige schon vorher besessen und sie sich nicht extra besorgt haben. Bald wird er psychiatrisch und psychologisch auf seine Schuldfähigkeit hin untersucht.