Am Freigrafendamm in Bochum stand einst ein Denkmal
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Bochum. In den 1920er Jahren entstand der Freigrafendamm in Bochum. Dort gab es auch ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten.
In den 1920er Jahren wurde der Freigrafendamm, die beeindruckende Allee zwischen der Wittener Straße und dem Hauptfriedhof, angelegt. Bis 1931 entstanden dort eine moderne Wohnsiedlung – und ein Kriegerdenkmal.
Der Freigrafendamm ebenso wie die an ihm gelegenen Gaststätten Femlinde erinnern an die mittelalterlichen königlichen Gerichte in Westfalen, die Freigerichte (Feme), wobei der Vorsitzende des Gerichts der „Freigraf“ war. Bereits vor der Eingemeindung Altenbochums (1926) waren Pläne für einen neuen Zentralfriedhof und eine repräsentative Zufahrt in Angriff genommen worden.
Bronzefigur eines knienden Soldaten
Etwa zeitgleich reiften Überlegungen, ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Altenbochumer zu errichten. Das Denkmal, das heute komplett vergessen ist, stand unmittelbar am Entree zum Freigrafendamm an der Wittener Straße.
Blick in die Stadtgeschichte
Vieles, was einmal in Bochum war, ist inzwischen vergessen. Aber manches wissen die alten Bochumer noch von früher. Und die jungen sind neugierig, es zu erfahren.
Mit „Bochum historisch“ wirft die WAZ einen Blick in die Stadtgeschichte. Unter dem Motto „So sah Bochum einmal aus“ werden verschwundene und noch sichtbare Gebäude besucht.
Wegen des großen Anklangs, den die Reihe findet, ist „Bochum historisch“ im Herbst 2016 auch als Buch im Klartext-Verlag erschienen. ISBN: 978-3-8375-1674-6; 12,95 Euro.
Übrigens: Jürgen Boebers-Süßmann, der Autor von "Bochum historisch", ist auch auf Facebook.
Das Kriegerdenkmal (Bildhauer Walter J. Becker) bestand aus einem 3,60 Meter hohen Natursteinsockel, auf dem die Bronzefigur eines knienden Soldaten mit gesenkter Fahne über der Schulter ruhte.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal eingeschmolzen
Grundsteinlegung war im Juli 1931, bereits am 18. Oktober 1931 war die feierliche Einweihung, zu der Tausende herbeiströmten, nicht nur aus Altenbochum. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bronzedenkmal abgebaut und eingeschmolzen.
Nach dem Krieg wurde es nicht wieder errichtet, auch der Sockel wurde 1947 geschleift. Am alten Standort des Denkmals entstand ein Kiosk, der, an der Straßenbahnhaltestelle der 302/310 gelegen, bis in die 1980er Jahre geöffnet hatte. Seit wohl 20 Jahren ist der Kiosk „dicht“.
Modernste Großsiedlung Bochums
Bemerkenswert am Freigrafendamm ist nicht nur der gleichnamige Zentralfriedhof mit den während der NS-Zeiten entstandenen Monumentalbauten, sondern auch die Siedlung Freigrafendamm, die 1928 bis 1931 durch die Architekten Franz Albert Bergmann und Franz Grothe zwischen dem Freigrafendamm und der Altenbochumer Straße errichtet worden war.
Damals galt sie als modernste Großsiedlung Bochums. Die gut proportionierte und um einen annähernd dreieckigen Binnenhof mit Grünflächen und Spielplatz gruppierte Anlage steht seit 1992 unter Denkmalschutz. Sie ist dem Stil des „Neuen Bauens“ der Weimarer Republik verpflichtet, mit einem kontrastreichen Spiel von Klinker- und Putzflächen, Sattel- und Flachdächern, Stufungen von 3 bis 5 Geschossen, Hofeingängen und dreieckig vorgebauten, vollverglasten Treppenhäusern.
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