Bochum. Obwohl die Landesregierung das Budget für Klassenfahrten aufstockte, reicht das Geld nicht. Hintergrund ist der Anspruch von Lehrern auf Reisekostenvergütung. Nun fürchtet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, dass besonders Anti-Rassismus-Fahrten nicht mehr durchgeführt werden können.

Anfang des Jahres erst war der befürchtete Ausfall von Klassenfahrten an Schulen ein großes Thema. Ein Brandbrief der Direktoren der Bochumer Gymnasien an Schulministerin Löhrmann (Grüne) hatte zur Folge, dass die Landesregierung zusagte, die Budgets aufzustocken. Hintergrund war ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts, das feststellte, dass auch beamtete Lehrer Anspruch auf die Vergütung von Reisekosten haben.

Budget reicht nicht aus

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) teilte am Dienstag nun mit, dass die neuen Budgets „bei weitem nicht ausreichen, um die Klassenfahrten in bisherigem Umfang durchführen zu können“. Das sei das Ergebnis einer Umfrage an Bochumer Schulen in den Sommerferien.

Als Beispiel führt die GEW eine Gesamtschule vor Ort an, die bei einem Bedarf von 12.000 Euro nur 9000 Euro erstattet bekommt. „Gefährdet sind jetzt besonders die Begegnungsfahrten“, sagt Jochen Bauer (54) vom Vorstand der GEW. Fahrten nach Auschwitz im Rahmen eines Anti-Rassismus-Programms, Sprachfahrten oder der Besuch von Partnerschulen im Ausland seien nicht mehr zu finanzieren. Löhrmanns Vorschlag, Schulen könnten Drittmittel akquirieren, lehnt die GEW ab, da er Schulen in sozialen Brennpunkten benachteilige.