Bochum. . „Pussy Terror“ beim Zeltfestival: 2500 Besucher gingen am Samstag mit Carolin Kebekus „auf den Witzestrich“. Mit dabei: vier WAZ-Leser, die die 33-Jährige nach ihrem Auftritt kennenlernen konnten.

Erfolgreiche Komikerinnen sind rar gesät. Nur wenige weibliche Comedians können sich abseits des unsäglichen Cindy-aus-Marzahn-Humors behaupten. Carolin Kebekus gehört dazu. In TV-Sendungen (u.a. heute-show) überzeugt sie mit brachialer Witzigkeit und Schlagfertigkeit.Auf der Bühne ist sie als Proll-Braut unerreicht. Mit Sonnenbrille und Käppi rappt sie: „Ich bin ‘ne Diva, die im Stehen pinkeln kann.“

Ihr Programm ist nichts für zart besaitete Gemüter. Okay, es geht auch um Fußball, Mettbrötchen, Shoppen, Stuttgart 21 und Oma aus Niederschlesien. Aber hauptsächlich geht es um Sex. Ums Penetrieren und Masturbieren. Um Erektion und Menstruation. Die Kebekus geht da hin, wo es weh tut. Ohne Umschweife. Mit krasser Klappe. In ihrer Schamlosigkeit erinnert sie an den frühen Ingo Appelt, der mit Provokationen und Tabus gleichfalls eine Nische im Witzefach besetzte.

Die Fans lieben es. Und Carolin ist in Höchstform. Beim Zeltfestival hat sie ihre Zuschauerzahl binnen zwei Jahren verdreifacht. Nie zuvor, erzählt sie, hat sie ihr Programm vor so vielen Besuchern gespielt.

Hinter der Bühne ist nach zweieinhalb Stunden nichts mehr von der Krawall-Queen übrig. Liebenswürdig und freundlich plaudert sie mit Edith Auerbach und ihrem Sohn Eike sowie Robert Müller und seiner besten Freundin Sydney Molzahn, die das exklusive Treffen bei der WAZ gewonnen haben. Gespräche, Autogramme: Die Ghetto-Faust ballt Carolin Kebekus abseits des Scheinwerferlichts nur fürs Foto.