Köln. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen Carolin Kebekus' Kirchensatire eingestellt. Der Anfangsverdacht auf einen Verstoß gegen das Strafrecht habe sich nicht bestätigt. Nach einem Appell der Pius-Bruderschaft wurden knapp 100 Anzeigen gegen die Komikerin erstattet.
Die Kölner Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen Komikerin Carolin Kebekus eingestellt. Gegen ihr kirchenkritisches Video "Dunk den Herrn" hatte es knapp 100 Anzeigen gegeben. Doch der Verdacht auf strafrechtlich relevantes Handeln sei nicht bestätigt worden, sagte Staatsanwaltschafts-Sprecher Ulf Willuhn dem Kölner Stadtanzeiger.
Die als konservativ geltende Pius-Bruderschaft hatte auf ihrer Website andere Katholiken dazu aufgefordert, "sich bei der Verspotterin persönlich zu beschweren" und Strafanzeige einzureichen. Kebekus verstoße den Priestern zufolge mit ihrem Videoclip gegen den Blasphemie-Paragrafen 166 des Strafgesetzbuches.
Satire stört nicht den öffentlichen Frieden
Die Staatsanwaltschaft aber befand, dass das Video nicht die Grenze der Satire im Sinne der grundgesetzlich garantierten Kunstfreiheit überschreite. Die satirisch überspitzte Darstellung sei zudem keine Beschimpfung, sondern Kritik an der Kirche. Die Juristen hätten nicht festgestellt, dass Kebekus' Satire den öffentlichen Frieden stören könne.
Ursprünglich sollte das Video in der Show „Kebekus“ auf dem Sender Einsfestival zu sehen sein. Kurz vor der Ausstrahlung entschied sich der WDR gegen die Ausstrahlung des Videoclips, woraufhin die Kabarettistin dem Sender Zensur vorwarf. Das Video ist auf der Internetseite der Kabarettistin oder bei Youtube zu sehen, wo es inzwischen mehr als 1,2 Millionen Mal angeklickt wurde. In dem Clip ist Kebekus unter anderem als Nonne zu sehen, die ihre Tracht vor einem Altar hebt und an einem Kreuz leckt.