Bochum.
Da stehen sie alle brav still und warten, bis es Grün wird. In den allermeisten Fällen. Nur wenige Fußgänger ignorieren das Rotlicht an den Countdown-Ampeln, die die Überwege auf der Kortumstraße über den Südring und dem Hauptbahnhof Richtung Ring regeln. Polizei und Ordnungsamt sind zufrieden - und die meisten Fußgänger auch, denn sie können erkennen - bevor sie die Fußgängerüberwege erreicht haben - ob sie sich sputen, ob sie noch maximal 60/65 Sekunden oder nur kurz warten müssen, bevor die nächste Grünphase kommt. Warum gibt es nicht mehr dieser Ampeln in Bochum? wollte die WAZ wissen.
In den Jahren 2007/2008 wurden die Ampeln, an denen rote Ziffern die noch verbleibenden Sekunden Wartezeit bis zur Grünphase anzeigen und grüne Ziffern die Dauer der noch verbleibenden Grünphase, eingerichtet. Thomas Sprenger, Pressesprecher der Stadt: „Das Ziel war die Aufmerksamkeit der Fußgänger zu erhöhen.“ Das Ziel sei erreicht worden, die Erfahrungen „recht positiv“. Und warum werden nicht weitere positive Signale gesetzt? Das habe vor allem einen technischen Grund, so Sprenger. Die Countdown-Ampeln bräuchten eine „feste Signalzeit“, die rund um die Uhr laufe. Außerdem wäre „eine hohe Fußgängerfrequenz“ auf dem jeweiligen Überweg notwendig.
Weitere Countdown-Ampeln könnten folgen
Bei den meisten Ampeln in Bochum ist es so, dass sich die Taktzeiten mit den Tageszeiten verändern. Bei Neuinstallationen von Lichtzeichenanlagen sei automatisch immer eine flexible Ampelschaltung programmiert.
Die Stadt sei wegen der positiven Erfahrungen durchaus bereit, weitere Countdown-Ampeln einzurichten, versichert Stadtsprecher Sprenger: „Wir prüfen weitere Standorte.“ Countdown-Ampeln für Autofahrer seien aber kein Thema in Bochum. Die seien in anderen deutschen Städten getestet worden - mit wenig überzeugendem Erfolg.