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Großes plant die Stadt bekanntlich an der Viktoriastraße. Neben dem Bau des Musikzentrums soll dort auch das Viktoria-Quartier heranwachsen als Schwerpunkt der Kreativwirtschaft am City-Tor Süd, und langfristig ist am Gericht Einzelhandel vorgesehen.

Also liegt es nahe, dass auch die Straße als eine der City-Radialen eine bauliche Umgestaltung und Aufwertung erfährt. Auf 700 Metern, zwischen Südring und Kreuzung Oskar-Hoffmann-Straße, sollen die Aufenthaltsqualität verbessert und mehr Querungsmöglichkeiten für Fußgänger geschaffen werden. Außerdem sollen beidseitig Radwege angelegt werden.

Aufgrund der starken Verkehrsbelastung (zwischen 17 000 und 24 000 Kfz pro Tag) muss die Viktoriastraße ihre vier Fahrsteifen behalten. Um also auch noch die Radfahrer auf eigenen Trassen unterbringen zu können, müssen die Mittelinseln verschoben werden um etwa 2,50 Meter; Folge: die vorhandenen Bäume müssen gefällt werden. Es handelt sich um 18 Platanen, sechs Ahorn und fünf Eschen. Ersatzbäume sollen gepflanzt werden. Das stürzt die Grünen in einen Konflikt: Bäume gegen Radwege. In der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte saß bei Benjamin Sadowski und Jan Keitsch der Schock tief, so dass ihnen nur einfiel, eine Verschiebung des Beschlusses einzufordern.

Die Verwaltung hatte betont, dass sie aktuell einen Grundsatzbeschluss benötige, um die Finanzierung der Beleuchtung, der Gehweggestaltung und des Stadtmobiliars bei der Städtebauförderung anmelden zu können über den Gesamtantrag Viktoriaquartier Bochum. Zudem hat der Bau des Musikzentrums begonnen und der erste Straßenbauabschnitt betrifft den Bereich Marienplatz/Humboldt-straße. Dort sollen zunächst ein neuer Fußgängerüberweg mit Ampel Höhe Kerkwege (als Verbindung zur Innenstadt), die Vorfahrt für das Musikzentrum und der erste Gehwegbereich hergerichtet werden. Die Radfahrer haben dann dort noch die Option, auf der Straße zu fahren oder den Gehweg mitzunutzen; bis zum endgültigen Straßenausbau samt Radwegen. Dieser erste Abschnitt soll Anfang 2015 umgebaut werden und kostet insgesamt 150 000 Euro.

Die Kosten für den eigentlichen Straßenumbau auf ganzer Länge werden auf fünf Millionen Euro geschätzt. Dazu gehören auch Anpassungsarbeiten an der Hattinger Straße (baulich oder ampeltechnisch sollen die Verkehrsströme besser voneinander getrennt werden).

Diese langfristige Lösung kann, so die Verwaltung, nicht zeitgleich mit dem Bau des Musikzentrums erfolgen: Die Finanzierung ist noch gar nicht gesichert; eine Anmeldung für Fördermittel wird gerade erarbeitet. Überdies, so die Stadt, sollte nicht bei Fertigstellung des Musikzentrums eine Dauerbaustelle die Viktoriastraße einschränken und das Entree des Musikzentrums beeinträchtigen. Der Umbau dauert ca. zwei Jahre.