Hofstede. .

Für die einen bedeutet sie mehr Sicherheit, für die anderen wird damit die grüne Welle blockiert. Auf der Herner Straße, deren vierter Bauabschnitt (zwischen A 40 und Moritzstraße) im nächsten Jahr modernisiert werden soll, wird es eine zusätzliche Ampel geben, und zwar an der Einmündung Falkstraße hinter der Tankstelle.

Jene Ampel war bereits früh in die Planungen zum Ausbau eingeflossen, seit das Neubaugebiet dort wächst und für mehr Verkehr sorgt, indes stets verworfen worden. Nun aber gelte der Bereich als so genannter Unfallschwerpunkt, wie Christoph Matten vom Tiefbauamt in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte erklärte: Diese Beobachtung meldete die Bochumer Polizei im Herbst letzten Jahres.

Bei der Betrachtung der Unfallstrecke über ein bzw. drei Jahre seien dort hauptsächlich Fußgänger beim Überschreiten der vierspurigen Fahrbahn verunglückt; diese Definition gelte, sobald sich mindestens drei schwere Unfälle auf eine Örtlichkeit konzentrierten. Passanten wählten den kürzesten Weg, um die gegenüberliegenden Tankstellenshops, vor allem aber den U-Bahneingang, zu erreichen.

Insbesondere die CDU, die stets eine grüne Welle auf der Herner Straße nach Ausbauende forderte, kritisierte die geplante Ampel. James Wille: „200 Meter stadteinwärts vom genannten Standort, an der Kreuzung Post-/Vierhausstraße, steht bereits eine Ampel mit Fußgängerübergang. Wir können doch nicht alle paar Meter, wo Menschen Straßen überqueren, eine neue Ampel aufstellen.“

Sein Fraktionskollege Sascha Dewender setzte hinzu: „Das Dilemma von zu vielen Ampeln ist doch jedem von der Dorstener Straße bekannt. Dort sind es vor allem die Fußgängerampeln, die den Verkehrsfluss stocken und für Rückstaus sorgen.“

Er schlug vor, die Herner Straße zunächst auszubauen; vielleicht, so Dewender, hätten sich bis dahin die Fußgängerströme verlagert, so dass die Ampel gar nicht mehr erforderlich wäre. Wenn überhaupt, würde sich eine Anlage auf Höhe des ehemaligen Wedag-Geländes anbieten.

Die Verwaltung und die Mehrheit in der Bezirksvertretung fanden indes: Sicherheit geht vor grüne Welle. Ein Zuschussantrag wurde bereits gestellt, 65 Prozent an den Kosten in Höhe von 85000 Euro sollen vom Land kommen. Die Ampel wird im Rahmen des Straßenumbaus installiert. Die Stadt hatte zunächst eine Querungshilfe erwogen. Dafür aber hätte die Fahrbahn verbreitert werden müssen, was zu Lasten von Bäumen und Parkstreifen gegangen wäre. Weil es nach dem Umbau ohnehin weniger Parkplätze geben wird, wurde diese Lösung verworfen. Die neue Ampel soll mit den übrigen Ampeln auf der Herner Straße koordiniert werden; sie schaltet sich nur bei Anforderungsbedarf ein. CDU und FDP lehnten die Planung ab.