Bochum. . Der Bochumer Journalist und Extremläufer Klaus Dahlbeck (50) will den Mont Blanc umrunden. Per pedes, am Stück, ohne Pause. 168 Kilometer durch alpines Hochgebirge, dabei 9600 Höhenmeter abrackernd. Mit dem Wissen, dass statistisch nur 50 Prozent solcher Läufe erfolgreich sind.

Er läuft einen Halbmarathon nach dem Abendessen. Hat die Ruhr von der Quelle bis zur Mündung abgelaufen. Und ist 320 Kilometer quer durch die Alpen gerannt. Jetzt stellt sich der Bochumer Journalist und Extremläufer Klaus Dahlbeck (50) seiner größten Herausforderung. Er umrundet den Mont Blanc. Per pedes, am Stück, ohne Pause. 168 Kilometer durch alpine Hochgebirge, dabei 9600 Höhenmeter abrackernd. Eines der härtesten Rennen der Welt. Ist der Mann noch bei Trost?

„Es geht nicht darum etwas immer Härteres zu machen,“ erklärt er, „es ist die Faszination für die Natur gepaart mit dem Wunsch an einen Punkt zu kommen, wo ich mit mir selbst konfrontiert werde. Angesichts der Situation wirst du auf dich zurückgeworfen.“

Sehr harte Qualifikation

Das am Mont Blanc zu versuchen ist nicht für Jedermann. Über 5000 Bewerbungen gehen Jahr für Jahr für den „Ultra-Trail de Mont Blanc“ ein, knapp 2300 bringen die Qualifikation für den Start mit. Dafür gibt es ein Punktesystem. Es gilt innerhalb von drei Jahren vergleichbare Rennen zu bestreiten und zu beenden. Sehr schwere Rennen, die berühmten „100 Kilometer von Biel“ etwa sind den Veranstaltern etwa keinen Punkt wert.

Dahlbeck hat seine meisten Punkte beim „Transalpin Run 2012“ gesammelt. Acht Tage ist man da durch die Alpen unterwegs, rennt täglich 6 bis 8 Stunden, absolviert über 10.000 Höhenmeter. Allerdings mit Übernachtungen in Berghütten. Das ist der Unterschied zum Rennen in Frankreich, das den Läufern so genannte „Teil-Autonomie“ abfordert. Das bedeutet, sie müssen sich bis auf wenige Kontrollpunkte selbst versorgen mit Kleidung, Notfallausrüstung (Mini-Zelt), Nahrung. etc. „Ich nehme da auch Pumpernickel mit Käse mit“, sagt er. In den Hochalpen kann es jederzeit zu extremen Wettersituationen kommen. „Läuft die Angst da nicht mit?“ - „Respekt, großer Respekt“, sagt Klaus Dahlbeck.

120 Kilometer Lauftraining pro Woche

Der Mann der als Lauf- und Gastro-Journalist (als Redaktionsleiter vom Prinz und 1999 bis 2002 auch in der WAZ) sein Geld verdient, läuft zur Vorbereitung bis zu 120 Kilometer in der Woche.

Auf gut 2000 Höhenmeter pro Woche kommt er dabei auch hier rund um Bochum, da seine Hausrunde an der Isenburg vorbei gut 460 Höhenmeter über nicht asphaltierte Wege beinhaltet.

Über seine Erfolgschancen macht sich das Mitglied der Betriebssportgruppe Springorum gleichwie nicht viel IIllusionen. „Es kommen statistisch 50 Prozent an, trotz der wahnsinnig schweren Qualifikation“, weiß er. „Die Weltklasse braucht etwas mehr als 20 Stunden, der Durchschnitt gut 40.“ Er selbst habe ein desaströses Trainingsjahr gehabt und sehe trotz ausgezeichneter ärztlicher Behandlung in Bochum am Olympiastützpunkt und bei der Ruhrsport-Reha im St. Josefs deshalb seine Chance bei „nur 20 Prozent“.

Am Dienstag (27.8..) läuft er los. Wenn das Wetter stimmt. Die WAZ berichtet weiter.