Bochum. Deutschlands größte Wohnungsgesellschaft ist im Juli mit einem erheblichen Preisabschlag an die Börse gestolpert, aber seitdem laufen die Dinge gut. Der Kurs stieg deutlich an. Auch für das erste Halbjahr kann das Unternehmen Gewinnzuwächse melden.

Die Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington hat im ersten Halbjahr dank höherer Mieteinnahmen und geringerer Leerstände mehr Geld verdient. Das Ergebnis vor Steuer, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 1,8 Prozent auf knapp 242 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Bochum mitteilte.

Für das Gesamtjahr werde voraussichtlich ein operatives Ergebnis von 210 bis 220 Millionen Euro (Vorjahr 162 Millionen) erreicht, sagte Vorstandschef Rolf Buch. 70 Prozent davon sollen als Dividende ausgeschüttet werden.

Die Mieten seien binnen Jahresfrist um 2,1 Prozent erhöht worden, der Leerstand sank um 0,6 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. Zugleich habe Annington seine Investitionen in die Instandhaltung auf 67 Millionen Euro (63 Millionen Euro) gesteigert, sagte der Annington-Chef.

Deutsche Annington seit Mitte Juli an der Börse

Annington bezeichnet sich mit knapp 180.000 Wohnungen als bundesweit größtes privates Immobilienunternehmen. Mitte Juli hatte die Gesellschaft den Sprung an die Börse im zweiten Versuch nur mit einem spürbaren Preisnachlass geschafft.

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Mehrheitseigentümer ist die britische Investorengesellschaft Terra Firma. Der Kurs hat sich seit dem Börsengang positiv entwickelt: Die mit 16,50 Euro gestartete Aktien liegt derzeit jenseits der 18 Euro.

Der Deutsche Mieterbund sieht die Mieterhöhungen kritisch: "Sie liegen im unteren Bereich des Mietspiegels, aber zugleich wurde zu wenig in die Qualität der Wohnungen investiert", sagte ein Sprecher des Mieterbundes NRW.

Der Mieterbund-Sprecher lobte allerdings die energetische Sanierung vieler Annington-Immobilien. Dafür hatte das Unternehmen ein 800-Millionen-Euro-Programm aufgelegt, das in den nächsten Jahren umgesetzt werde, hieß es in der Quartalsbilanz. (dpa)