Bochum. . Einen heftigen Stromschlag will Thomas Mertens erlitten haben, als er den Knopf des Ticket-Terminals im Parkhaus P8 drückte. Der alarmierte Garagenwächter zeigte sich wenig überrascht, solche Kurzschlüsse seien schon öfters vorgekommen. Eine Überprüfung der Terminals ergab keine Auffälligkeiten.
Tausend Mal berührt, tausend mal ist nichts passiert - doch plötzlich hat es „Zooooom“ gemacht. Dieser Kurzschluss, den Klaus Lage und seine Band in einem Song unbeschwert besingen, sorgte bei Thomas Mertens und seiner Frau am Dienstagnachmittag für einen Schockmoment: Das Ehepaar wollte mit seinem Auto die Schranke der Einfahrt des Parkhauses P8 am Konrad-Adenauer-Platz (Bermuda-Dreieck) passieren.
Als Thomas Mertens den Knopf des Ticket-Terminals drückte, um eine Parkkarte zu erhalten und die Schranke passieren zu können, bekam er einen Stromschlag. „Ich bin nicht zimperlich. Aber das war schon ein etwas heftigerer Stromstoß“, berichtete Thomas Mertens.
„Kurzschluss“ in der Einfahrt des P8
Etwa eine Stunde benötigte er, um sich von dem Schreck zu erholen. Die Mertens informierten umgehend den Garagenwächter. Dieser zeigte sich nach Angaben des Ehepaars wenig überrascht, da sich solche „Kurzschlüsse“ am Einfahrtterminal des P8 bereits häufiger ereignet haben sollen. „In einem Buch waren etwa zehn solcher Vorfälle dokumentiert“, sagte Thomas Mertens dieser Zeitung.
Der Betreiber des Parkhauses, die Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum (EGR), weist diese Aussage zurück: „Diese Rückmeldung ist erst der zweite Hinweis auf einen Stromschlag am Einfahrtsterminal des P8. Wir haben mehrere hundert Dauerkunden - wenn es öfter zu solchen Kurzschlüssen kommen würde, wären die sehr, sehr schnell bei uns“, sagte der Sprecher für Unternehmenskommunikation, Jan-Robin Schäfer, der WAZ. Trotzdem: Die EGR nahm den Hinweis ernst und ließ am Mittwoch die vier Terminals an den Ein- und Ausfahrten des Parkhauses P8 überprüfen - und gab Entwarnung. „Die Geräte funktionieren einwandfrei. Den Kunden können wir die Sorge nehmen“, sagte Jan-Robin Schäfer.
Keine Anhaltspunkte für Defekt
Nach einer eingehenden Prüfung gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass ein Defekt durch Kurzschluss vorliege: „Technisch stehen die Terminals nicht unter Strom.“ Aller Geräte seien geerdet, der Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) funktioniere einwandfrei. Wie konnte trotzdem zu einem Stromschlag kommen?
„Ich fürchte, der Kunde hat beim Drücken des Metallknopfes des Einfahrtterminals einfach eine gewischt bekommen“, sagte EGR-Sprecher Schäfer. Und fügte hinzu: „Uns sind die Anliegen unserer Kunden sehr wichtig. Und ein solches Erlebnis ist sicherlich nicht angenehm. Deshalb nehmen wir jeden Hinweis ernst“.