Bochum. . Zwei Männer (41, 42) sind am Montag vom Schöffengericht zu je 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden, weil sie aus einem Autohaus in Bochum 54 neue Reifen gestohlen hatten. Beim Abtransport mit einem Lieferwagen waren sie aber schnell von der Polizei erwischt worden.
54 nagelneue Reifen hatten zwei Männer am vergangenen 22. September aus einem Bochumer Autohaus gestohlen. Dafür wurden sie am Montag vom Schöffengericht zu jeweils einem Jahr und zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Außerdem müssen sie jeweils 150 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten.
Die beiden 41 und 41 Jahre alten Herner waren damals kurz nach 23 Uhr mit einem Lieferwagen zum Tatort gefahren. Zuvor hatten sie bei einem Besuch eines Schrottplatzes gesehen, dass in dem benachbarten Autohaus neue Reifen angeliefert worden waren. Eigenen Angaben zufolge hatten sie bei dem Schrottplatz Waren für einen Verwandten in Albanien erworben, der in seiner Heimat mit Autozubehör handele. Spontan, wie sie sagten, hätten sie sich dann entschieden, auch an die Neureifen von dem Autohändler zu kommen. Über einen Maschendrahtzaun kletterte einer auf das Firmengelände und gab die Reifen seinem Komplizen draußen an. Nachdem sie die Beute in einen Lieferwagen gewuchtet hatten, flüchteten sie damit. Allerdings wurden sie wenige hundert Meter weiter von der Polizei erwischt.
Richter gibt den Angeklagten „letzte Chance“
Der Einkaufspreis der Reifen wurde im Prozess mit knapp 3000 Euro angegeben, der Verkaufspreis allerdings mit rund 5400 Euro.
Die Angeklagten waren geständig. Das hat sie, falls sie erst hätten überführt werden müssen, wohl vor dem Gefängnis gerettet. Denn beide hatten zur Tatzeit unter laufender Bewährung gestanden, auch wenn die Bewährungszeit fast abgelaufen war. 2009 waren sie verurteilt worden, weil sie in Diebstahls- und Hehlertaten verstrickt waren. Der Richter mahnte sie gestern vor einem weiteren Rückfall: Die Bewährung jetzt sei „die letzte Chance“.