Bochum. Immer mehr DHL-Kunden nutzen die Packstationen. Diese fallen dann wegen Überlastung aus und die Kunden müssen ihre Pakete in Postfilialen abholen. Das Problem ist der Post bekannt. In Bochum hat DHL deshalb nun eine modulare Packstation eingerichtet, um so das Problem zu lösen.
Unser Fotograf Gero Helm ist ein großer Freund davon, Sachen im Internet zu bestellen. Im Netz findet er sofort, was er braucht, ohne lang zu suchen und kann direkt die Preise vergleichen. Lange war er ebenso begeistert von den Packstationen der DHL. Dort konnte er abseits von Arbeits- und Öffnungszeiten seine Pakete abholen, wann er wollte. Per SMS bekam er eine Abholnummer und konnte so die Sendungen abholen. So weit, so praktisch.
Seit geraumer Zeit häufen sich aber regelmäßig beim Kollegen die Probleme mit der Packstation: „Ich bekomme immer häufiger die Benachrichtigung, dass mein Paket nicht in der Station, sondern in einer normalen Postfiliale liegt.“ Dieser Umstand hat Folgen. Helm erklärt: „In den Packstationen liegen die Pakete zehn, in der Filiale nur sieben Tage.“ Mit der Zahlenkombination kann im Prinzip jeder das Paket aus der Station holen.
Vollmacht nötig
Praktisch, wie oben beschrieben. In der Filiale sieht das anders aus: „Wenn jemand für mich ein Paket aus der Postfiliale holen will, muss ich eine Vollmacht ausstellen. Was soll ich denn machen, wenn ich beispielsweise im Urlaub bin? Dann geht das Paket wieder zurück zum Empfänger.“ Helm weiter: „Davon mal ganz zu schweigen, dass die Öffnungszeiten der Postfilialen nicht für jeden Arbeitnehmer ideal sind. Und dann wären da auch noch die langen Schlangen, da muss man Zeit mitbringen.“
Der Post sind die Probleme mit den Packstationen bekannt. Der Grund für die Absagen liegt laut Aussage von Rainer Ernzer, Mitarbeiter der DHL-Pressestelle, darin, dass die Stationen bei den Kunden sehr beliebt sind: „Die Packstationen werden von den Kunden stark genutzt.“ Die Probleme mit den Paketbehältern haben einen simplen Grund: die Stationen sind zu voll. DHL muss nun handeln, wie Ernzer erklärt: „Wir müssen die Stationen erweitern. Die Kapazitäten reichen nicht mehr.“
Flexibles System
Die Post setzt nun auf modulare Systeme. Ernzer: „Die modularen Systeme haben den Vorteil, dass wir je nach Bedarf und Platz aufstocken können.“ Während die alten Packstationen maximal 74 Pakete fassen konnten, sind es nun bis über 300. In Bochum wird die erste Modulstation an der Oskar-Hoffmann-Straße 36 eingerichtet.
Hier warten nun bis zu 141 Pakete auf ihren Besitzer. Die Aufstockung ist für Kunde und Kollege Helm ein Schritt in die richtige Richtung, damit es mit der Packstation in Zukunft wieder reibungslos funktioniert. Allein bessere Öffnungszeiten der Filialen fehlen ihm nun noch, bis die Modulstationen flächendeckend eingeführt sind.