Bochumer müssen für Unwetter-Schäden selbst aufkommen
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Bochum. Die starken Regenfälle der letzten Woche kommen einen großen Teil der Bochumer teuer zu stehen. Die Versicherung kommt bei ihnen nicht für die durch das Unwetter entstandenen Schäden auf. Dafür wäre ein Versicherungsschutz gegen sogenannte „Elementarschäden“ nötig gewesen.
Für ein böses und vielfach für ein teures Erwachen hat der Starkregen in der vorigen Woche gesorgt. Eine ganze Reihe von Bochumern dürfte mittlerweile um die Erkenntnis reicher sein, dass jetzt auch ihr Erspartes den Bach runter geht, weil weder ihre Hausrat- noch ihre Wohngebäudeversicherung den Schaden deckt, da „Elementarschäden“ nicht versichert wurden.
Grundsätzlich lässt sich das „Elementarschaden“-Risiko (Hochwasser, Überschwemmung, Erdfall, Erdrutsch, Erdbeben, Schneedruck, Lawinen und teilweise auch Blitzschlag und Starkregen) versichern - aber nur über die Erweiterung des Versicherungsschutzes. Das kostet nach Auskunft von Bianca Boss vom Bundesverband der Versicherten rund 15 bis 20 Cent zusätzlich pro 1000 Euro Versicherungssumme. Wer beispielsweise seinen Hausrat mit 50.000 Euro versichert hat, der müsste 7,50 bis 10 Euro Aufschlag für die „Elementarschäden“ zahlen. Bei 250.000 Euro Wohngebäudeversicherung wären es rund 37,50 bis 50 Euro mehr.
Kündigung durch Versicherer nach Zahlung wahrscheinlich
Doppelt bestraft sind übrigens diejenigen, die zwar eine „Elementarschaden“-Gebäudeversicherung mit den Einschluss von Starkregen haben, bei denen der Starkregen aber nur „durchgerauscht“ ist, weil ihr Haus beispielsweise am Hang steht. Bianca Boss: „Es gibt immer wieder solche Fälle.“ Nur wenn ein Haus vom Hochwasser geflutet werde oder in einer Senke im Wasser ersäuft, dann zahle die „Elementarschaden“-Versicherung.
Bochum säuft ab
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Bei Unwetteropfern, die gut versichert waren, drohe, so Bianca Boss, dass sie nach Abwicklung des Schadens dann doch noch im Regen stehen: „Es ist wahrscheinlich, das Versicherer den Vertrag kündigen, weil die Versicherungen nämlich prüfen, ob in den nächsten 15 Jahren erneut mit einer ähnlichen Katastrophe am gleichen Ort zu rechnen ist.“ Seit der „Jahrhundertflut“ 2002 sei die Zahl der Bürger mit „Elementarschaden“-Versicherung zwar gestiegen - aber rund 70 Prozent hätten keine abgeschlossen.
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