Bochum . Der Wahnsinn flutete ab 13.30 Uhr am Donnerstag vom Himmel. Ein schweres Unwetter, das einige Teile Bochums besonders schwer traf, ließ beispielsweise in Harpen und Langendreer ganze Straßenzüge absaufen.
Freiwillige- und Berufsfeuerwehren sowie das THW hatten viele Stunden alle Pumpen voll zu tun. Drei Stunden nach Start des „Hitzegewitters“ hatten die Retter bereits ihre 357. Einsatzmeldung registriert. 150 Einsätze standen noch aus - genug Arbeit bis in den Abend.
Rollstuhlfahrerin aus Wohnung gerettet
WAZ-Leser Reiner Kloos traute beim Blick aus dem Fenster an der Straße Ecksee seinen Augen nicht: Autos schwammen im Wasser, die Keller von über 20 Häusern komplett vollgelaufen. „Wir konnten gerade noch die Tiere retten“, schilderte Sandra Post, nachdem das China-Restaurant Duck-House am Harpener Hellweg geflutet wurde.
Die Herner Straße und die Bessemer Straße gehörten zu den zeitweise gesperrten Bochumer „Wasserwegen“. In der Salzstraße bargen Einsatzkräfte eine Rollstuhlfahrerin aus ihrer überfluteten Wohnung. Die Frau wurde mit Unterkühlungen ins Krankenhaus gebracht.
Feuerwehr pumpt Wasser im Theater ab
An der Ruhr-Universität lief das Rechenzentrum mit Wasser voll, die Mensa wurde gesperrt und die gesamte Technik der Hochschule kam zu erliegen. Die Pressestelle ging davon aus, dass die Technik erst wieder heute morgen funktioniert. Auch das Schauspielhaus musste einstecken.
Sprecherin Christine Hoenmanns erklärt die Situation: „Wir hatten Wasser unten im Theater, in der Eve-Bar und im Tanas. Die Feuerwehr pumpte es aber sofort ab.“ Die Vorstellungen gingen wie geplant über die Bühne. Wasseralarm herrschte Im Starlight Express und auch in vielen Geschäften drang Wasser in Keller und Flure. Die Schäden wagt noch niemand zu beziffern.