Bochum.

In lebhafter, aber überwiegend sachlicher Atmosphäre diskutierten am Dienstagabend rund 80 Anwohner mit Vertretern des Edelstahlherstellers Outokumpu-Nirosta (früher Thyssen-Krupp) über den Beginn der Arbeiten auf dem Gelände der Deponie Marbach. Outokumpu hatte zu der Versammlung geladen, auf der auch der zugesicherte Anwohnerbeirat gegründet worden ist.

Obwohl noch zwei Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss gegen den Betrieb der umstrittenen Deponie für Stahlwerksschlacke anhängig sind, wird der Edelstahlkonzern jetzt zeitnah mit der Erschließung des Geländes über die verlängerte Porschestraße beginnen.

Es gibt auch Gegner der Deponie

„Während der Bauarbeiten zur Sicherung und Vorbereitung der eigentlichen Beschickung muss mit stärkerem Lkw-Verkehr gerechnet werden“, machte Werksleiter Hans-Henning Ballewski keinen Hehl aus möglichen Belastungen. Er sicherte aber zu, dass während des regulären Betriebs nicht mehr als zehn Lastwagen pro Tag zur Deponie kommen. Ab 2015 können dort bis zu 30.000 Tonnen Stahlwerksschlacke im Jahr aus dem Bochumer Werk abgekippt werden.

Unter den Teilnehmern der Veranstaltung befanden sich auch viele Gegner der Inbetriebnahme der Deponie, die auch diesmal wieder vehement ihr Misstrauen gegen die Pläne des Edelstahlherstellers zum Ausdruck brachten. So zitierte Martin Oldengott, Sprecher der Hammer Runde, aus einem Schreiben der Bezirksregierung aus dem Jahre 1976: „Die Genehmigung erlischt, wenn die Anlage länger als drei Jahre nicht beschickt worden ist.“ Doch die am Abend anwesenden Vertreter der Genehmigungsbehörde wollten sich nicht zu Einzelheiten äußern, weil sie offenbar die noch schwebenden Gerichtsverfahren berühren.

Fünf Interessierte möchten sich beteiligen

Trotz kritischer Stimmen gerade zu den Aufgaben und dem Sinn eines Anwohnerbeirats fanden sich schließlich doch fünf Interessierte, die sich beteiligen möchten, darunter übrigens auch Martin Oldengott und Stephan Dewender. Das Unternehmen Dewender liegt direkt gegenüber der Deponie auf der anderen Seite der A 40.

Dr. Verena Schulz-Klemp, die bei Outokumpu für Umweltfragen verantwortlich zeigt, betonte, dass jederzeit weitere Anwohner sich dem Beirat anschließen können. Tagen soll er je nach Bedarf, jedoch mindestens einmal pro Jahr. Bei den Treffen sollen auch jeweils Vertreter des Unternehmens und der betroffenen Behörden anwesend sein.

Angesprochen wurde natürlich auch die unklare Zukunft des Bochumer Stahlwerks. Doch Werksleiter Ballewski zeigt sich optimistisch: „Es gibt Hoffnung“.