Bochum. . Eine „angespannte Situation an diesem emotionalen Tag“ soll es gewesen sein, so räumte es Britta Freis, Geschäftsführerin der Stiftung Bochumer Symphonie, ein: Beim 1. Spatenstich für das Musikzentrum riss sie an einem Kranz einer Landtagsabgeordneten der Piraten die Schleife ab. Darauf stand: „In Gedenken an 20 Millionen Steuergelder“.

An die 5000 Besucher beim 1. Spatenstich für das Musikzentrum, „alles friedlich“, meldete die Polizei, aber einen Zwischenfall gab es doch.

Als es eben mit der Spatenstich-Aktion losgehen sollte, bahnte sich Simone Brand (Landtagsabgeordnete der Piratenpartei) mit einem Trauergesteck den Weg durch die Menge. Es trug ein Schriftband „In Gedenken an 20 Millionen Steuergelder“ – damit wollten die Piraten symbolisieren, wie viel Geld mit dem Musikzentrum aus ihrer Sicht „begraben“ wird.

Brand wurde jedoch von Britta Freis, Geschäftsführerin der Stiftung Bochumer Symphonie, an der Niederlegung des Gestecks gehindert, indem diese die Schleife des Gestecks abriss. Ein Video bei Youtube dokumentiert den Vorfall. Für die Piratin eine „vollkommene Überreaktion“. „Es ging hier lediglich um einen symbolischen Akt, der unsere Meinung zum Ausdruck bringen sollte“, so Brand. Man werde rechtliche Schritte gegen Freis „prüfen“.

„Ich werde mich bei Frau Brand entschuldigen“

Britta Freis räumte gegenüber der WAZ den Vorfall ein und begründete ihr Verhalten durch die „angespannte Situation an diesem emotionalen Tag“. Sie habe mit Herzblut seit Wochen auf den 1. Spatenstich hingearbeitet; so sei ihr Verhalten zu erklären. Freis: „Ich werde mich bei Frau Brand entschuldigen.“

Beim Spatenstich wurde auch gegen die von der Stadt beabsichtigte Schließung des ins IG Metall-Haus ausgelagerten St. Antonisstiftes protestiert. An der Fassade des Marienstiftes wurde ein Transparent entrollt, auf dem zu lesen war „Erst entwurzelt Ihr die alten Bäume. Jetzt uns…?“ (JBS)