Bochum. .

Spektakuläre Kletteraktion am Turm der Marienkirche: Die Höhenretter der Feuerwehr machten sich in luftiger Höhe daran, Messemarken am 70 Meter hohen Turm anzubringen: Eine weitere Vorbereitungsarbeit für den Baubeginn des Musikzentrums.

Normalerweise kommen die Höhen- und Tiefenretter der Feuerwehr bei Unfällen zum Zuge, etwa, um Verunglückte aus Baugruben zu befreien. Aber auch, um Selbstmörder vom Sprung in die Tiefe abzuhalten. „40 bis 50 solcher Einsätze fahren wir pro Jahr“, erläutert Stefan Nowak von der Feuerwehr. Mit dem Turm der Marienkirche haben die Höhenretter bereits eine gewisse Erfahrung. Im letzten Jahr waren die Experten nach oben geklettert, um die aus dem Gesims sprießenden Birken zu beseitigen. Nun also wurden die metallischen Messpunkte von den Feuerwehrleuten installiert.

Vier Mann waren im Einsatz, ein Kletterer, der die Punkte per Akkuschrauber und Dübel montierte, zwei Mann, die sicherten, und eine Aufsichtsperson. Der Einsatz lief glatt ab, nach zwei Stunden war am frühen Mittag alles vorbei.

Auf felsigem Grund

Die Messmarken sollen während der Bauarbeiten des Musikzentrums regelmäßig angepeilt werden um Auskunft über die Lage des Turmes zu geben. „Es handelt sich dabei um eine reine Sicherheitsmaßnahme“, erläutert Andreas Gross-Holz, Leiter Technisches Gebäudemanagement bei den Zentralen Diensten der Stadt. „Die Standsicherheit des Turmes ist nicht gefährdet, im Gegenteil: Er steht auf einem felsigen Sockel“. Gleichwohl müsse der Kirchturm während der Bauphase im Blick behalten werden; Erschüttungen des Bodens sind z.B. durch Baufahrzeuge zu erwarten, was sich im schlimmsten Fall ungünstig aufs Mauerwerk auswirken könnte.

Arbeitsplatz weit über dem Boden

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    Auf dem freien Platz an der Viktoriastraße und auf dem abgeräumten Gelände rund um die Kirche sind die Arbeiten in vollem Gange, nach wie vor werden Leitungen um- und ausgebaut. Nachdem die Stadt im Dezember den Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung Arnsberg zur Errichtung des Musikzentrums erhalten hatte, soll das Vorhaben nun öffentlich präsentiert werden – mit einem symbolischen 1. Spatenstich, der für Ende April terminiert ist, das genau Datum steht noch nicht fest.

    Bis die Bagger anrücken, wird es noch dauern. „Es wird Herbst werden, bis wir in den Boden gehen können“, sagt Grosse-Holz, sprich: die Baugrube ausgehoben wird. Im Frühjahr 2014 soll mit den Hochbauten begonnen werden. Die feierliche Eröffnung des Musikzentrums ist für April 2015 geplant.