Bochum. .

Die Möbel ihres Vorgängers in Dortmund wird Bochums scheidende Rechtsdezernentin Diane Jägers übernehmen. Soviel ist sicher. Auch der Beginn ihrer Amtszeit Anfang Mai in der Nachbarstadt. Völlig unsicher indes ist, was mit dem dann kopflosen Bochumer Rechtsdezernat nach ihrem Weggang geschieht. Doch zunächst zu Diane Jägers, die am 1. August 2007 die Nachfolge von Hans-Peter Knirsch antrat. Nachdem das Dezernat gut eineinhalb Jahre ohne Kopf war.

Diane Jägers erinnert sich: „Das Team musste sich völlig neu zusammenfinden.“ Viel Zeit blieb nicht, denn der „Bochum macht jung“-Skandal, insbesondere die rechtliche Wertung dieser ohne die eigentlich notwendige Ausschreibung gestartete Image-Kampagne, beschäftigte die Dezernentin. Es ging Schlag auf Schlag. Bürgerbegehren und Bürgerentscheid um den Erhalt des Gymnasiums am Ostring folgte.

"Dabei habe ich aber auch viel gelernt"

Hier zeigte sie Steher-Fähigkeit, denn es ging auch gegen die Interessen der CDU: „Ich bin dem Rat verpflichtet und nicht einer Partei“, räumt sie ein, dass es da hart zur Sache ging. „Ich bin der Transmissionsriemen zwischen Rat und Verwaltung“, so Jägers. Später forderte sie dann die heftige Debatte um den Bau des Musikzentrums. Sie bekennt offen, dass ihr oft genug der Tonfall und üble Anfeindungen aus der Ecke der Musikhausgegner überhaupt nicht gefallen hat. „Dabei habe ich aber auch viel gelernt“, sagt sie.

Besonders nachhaltig ist ihre Erinnerung an die damals von halb Deutschland mit Häme und Hinweisen auf die angeblich tiefste Provinz Bochum quittierte Absage der Loveparade in dieser Stadt. „Wir waren unglaublich betroffen, als wir von der Katastrophe in Duisburg erfuhren.“

Aber die Gefahren seien ihr in Bochum sehr wohl vorher bewusst gewesen. In diesem Zusammenhang lobt sie ganz ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz. Ihrem Nachfolger oder ihrer Nachfolgerin wünscht sie vor allem Eines: „Man braucht Nerven wie Drahtseile und er oder sie sollte sich als Verwaltungsjurist verstehen und nicht als Parteisoldat sehen.“

Schnelle Gespräche gefordert

Wen genau die Parteien jetzt suchen, ist offen. Vor allem deshalb, weil das von Arnsberg verordnete Haushaltssicherungskonzept bis spätestens 2015 die Einsparung einer weiteren Dezernentenstelle fordert. Dass Stadtdirektor Paul Aschenbrenner in diesem Sommer ausscheidet, macht die Angelegenheit nun gerade nicht leichter.

Klaus Franz (CDU-Fraktionschef) drückt auf die Tube klar. „Jetzt müssen schnell Gespräche her. Das Dezernat darf nicht solange unbesetzt bleiben.“ Keinen Hehl macht er daraus, dass er das Vorschlagsrecht für das Rechtsdezernat bei seiner Partei sieht. SPD und Grüne hingegen sind eher gelassen. SPD-Fraktionschef Dr. Peter Reinirkens : „Wir arbeiten derzeit an einem Fahrplan.“ Es gehe auch um mögliche Änderungen beim Zuschnitt der Dezernate.