Bochum. . Neue Wasserrucksäcke helfen faszinierende Tier- und Pflanzenwelten in und an Gewässern zu erleben. Bochumer Kita-Kinder probierten sie erstmalig am Dorneburger Mühlenbach aus.

Die Tierwelt in und an Gewässern ist gerade für Kinder faszinierend: Stichling, Bachmuschel, Wasserskorpion, Flohkrebs oder gar der sehr selten zu sehende Eisvogel. Insbesondere an unbelasteten und unbegradigten Fließgewässern finden sich in Deutschland zahlreiche Tierarten. Bochum weist ein rund 113 Kilometer langes Fließwassernetz mit unterschiedlichen Wasserqualitäten auf. Damit Kinder früh diesen Natur- und Lebensraum kennenlernen können, schnürte die Stadt Bochum spezielle Wasserrucksäcke mit vielerlei Utensilien für junge Forscher.

Umweltpädagogik für alle Sinne

Junge Forscher am Dorneburger Mühlenbachl
Junge Forscher am Dorneburger Mühlenbachl © WAZ FotoPool

Pädagoginnen und Pädagogen können diese Rucksäcke für Ausflüge in die Natur, zu Bochumer Gewässerwelten, nutzen. Am Freitag, dem „Weltwassertag“, probierten Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte Brünselstraße erstmalig bei sonnigem Wetter diese Wasserrucksäcke aus. Die Kinder erforschten so vormittags den Dorneburger Mühlenbach. Steine im flachen, noch kalten Bachlauf, werden behutsam gewendet – kein Tier soll zu Schaden kommen. Die dort zahlreich vorkommenden Bachflohkrebse werden vorsichtig gesammelt, betrachtet und zurückgesetzt. Das Plätschern des Wassers, Betrachtungen von Kleintieren durch eine Lupe – viele Sinne werden angesprochen.

„Das ist spannend!“

Ein Teil der Utensilien des Wasserrucksacks
Ein Teil der Utensilien des Wasserrucksacks © WAZ FotoPool

Der achtsame Umgang mit der Natur steht im Vordergrund. Die 5-jährige Gamze findet das toll: „Das ist spannend!“ Rita Brandenburg, Umweltpädagogin der Stadt Bochum, stellt den Zweck der Rucksäcke vor: „Die Kinder lernen, Tiere an Teichen und Bächen zu beobachten. Sie sollen anregen, die Natur zu erleben. Es geht darum, dass die Kinder ein positives Verhältnis zur Natur bekommen.“ Pädagogen sollen unterstützt werden, in die Natur hinauszugehen. Der Inhalt der Rucksäcke, wie etwa die Becherlupen, sollen diese Form der erlebbaren Umweltpädagogik unterstützen. Doch auch Bücher wie „Wasserfühlungen“ oder „Entdeckungen an Bach & Teich“ gehören zum vom Umwelt- und Grünflächenamt zusammengestellten Material.

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Den Kindern, die ortsgerecht alle Gummistiefel tragen, scheint der Aktionstag an der frischen Luft zu gefallen. Es ist ein spielerisches Kennenlernen eines Naturraums. So wurde bereits ein Kamberkrebs entdeckt. Ein Junge sagt: „Das war toll!“ Die 5-jährige Julina schaut durch eine Lupe auf einen kleinen Flohkrebs und ruft begeistert: „Ich sehe die Beine!“ Sandra Becker von der Unteren Wasserbehörde und Rita Brandenburg zeigen sich sehr zufrieden mit dem Aktionstag – genau wie die jungen Naturforscher der Kindertagesstätte.