Bochum. .

„Musik und Psyche“ ist der Abend im Hörsaalzentrum des St. Josef-Hospitals (Gudrunstraße/Stadionring) überschrieben. Die Wechselwirkungen dürften jedem Leser bekannt sein. Ob als Konsument oder als Musiker, ob Klassik, Schlager, Pop, Volksmusik oder Punk: „Musik als positive Ressource“ umschreibt Juckel das Wohlgefühl, das sich bei der Lieblingsmusik einstellt.

Klänge befeuern das Seelenheil. Ein hoher Wert, den sich die Medizin zunutze macht: etwa in der Musiktherapie, bei der die Gesundheit des Patienten durch das Hören oder das eigene Musizieren gefördert, bestenfalls wiederhergestellt wird. Prof. Dr. Peer Abilgaard ist Fachmann auf beiden Feldern: Als Musiker und als Psychiater an der Helios-Marienklinik Duisburg erklärt er in seinem Vortrag beim WAZ-Forum, was Musik zum guten seelischen Befinden beiträgt.

Musik wird störend empfunden

Nicht hoch genug einzuschätzen ist Musik bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen – nicht aus der Konserve, sondern möglichst aktiv mit Stimme und Instrument. Manfred Grunenberg, seit 1996 Leiter der Musikschule Bochum, kann ein Lied davon singen. Er zeigt auf, welche Wirkung die Musik „auf den Körper und die Sinne, das Denken und Reagieren, das Soziale und das Verhalten“ hat. Zudem wirft er einen kritischen Blick auf die Musikförderung in den Kindergärten und Schulen und fragt: „Was ist? Was müsste sein?“

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„Musik wird störend oft empfunden, weil stets sie mit Geräusch verbunden“: An das Klagelied von Wilhelm Busch knüpft Ludwig Kaiser an. Der Konzertorganist, Komponist und Kantor der Melanchtonkirche berichtet beim WAZ-Forum u.a. über „die allgegenwärtige musikalische Umweltverschmutzung im Alltag“; heißt: die ständige Berieselung im Radio und Fernsehen, per MP3-Player oder im Supermarkt, wo lauschige Töne den Einkaufswagen füllen sollen.

Cellistin stimmt Bach-Werke an

Keinesfalls als Belästigung werden die musikalischen Einlagen im St. Josef-Hörsaalzentrum empfunden. Die Cellistin Martina Plum stimmt zum Auftakt des WAZ-Forums und zwischendurch die Cello Suite Nr. 1 von Johann Sebastian Bach an.