Bochum. . Die Tierrechtsorganisation Peta wirft dem Zirkus Universal Renz Verstöße gegen den Tierschutz vor und verlangt, die anstehenden Auftritte in Bochum zu stoppen. Die Stadt Bochum stellt sich schützend vor den Zirkus: Es gebe keinen Anlass, um das Gastspiel auf der städtischen Fläche zu untersagen.

Mehrere Seiten umfasst eine „Sünden-Chronik“, mit der Peta die Universal Renz-Vorstellungen in Bochum verhindern will. Zwischen 2009 und 2012, so Peta, habe der Zirkus mehrfach das Tierschutzgesetz missachtet. In Schreiben an Oberbürgermeisterin Scholz, das Veterinäramt, die Ratsfraktionen und die Presse ist u.a. von einem kranken Tiger und einer Elefantendame die Rede, die kurz nach einem Manegenverbot verstorben sei.

Als „schäbig“ weist Familie Renz sämtliche Vorwürfe von Peta zurück, mit denen sich der Zirkus in jeder Stadt konfrontiert sehe. Im Internet betont Renz die „hohen Standards“ bei der Versorgung, Pflege und Unterkunft der Tiere.

Keinerlei Beanstandungen

Daran hegt das Veterinäramt keinen Zweifel. Leiter Hans-Jürgen Ring verweist auf das „Zirkusregister“, das die Veterinärämter bundesweit führen. „Bei den letzten drei Gastspielen von Renz seit Herbst gab es keinerlei Beanstandungen. Allein dieser Zeitraum ist für uns als Aufsichtsbehörde entscheidend“, so Ring, der von einer „erschreckenden Kampagne“ spricht. Die Gewerbeerlaubnis für Zirkuschef Daniel Renz, gegen den Peta massive Angriffe u.a. wegen Nötigung fährt, sei erst kürzlich verlängert worden.

Manege frei

Cirkus-Direktor Renz und die
Cirkus-Direktor Renz und die "Haflinger". © WAZ FotoPool
Pepino und Clown
Pepino und Clown "Banane" © WAZ FotoPool
Clown
Clown "Banane" in Aktion. © WAZ FotoPool
Flirten mit dem Publikum
Flirten mit dem Publikum © WAZ FotoPool
Clown Banane strapaziert die Lachmuskeln.
Clown Banane strapaziert die Lachmuskeln. © WAZ FotoPool
Clown
Clown "Banane" und Pepino. © WAZ FotoPool
Clown
Clown "Banane" in Aktion. © WAZ FotoPool
Artist Tayrone
Artist Tayrone © WAZ FotoPool
Jonglage in der Manege.
Jonglage in der Manege. © WAZ FotoPool
Boden-Jonglage in Farbe.
Boden-Jonglage in Farbe. © WAZ FotoPool
Boden-Jonglage in Farbe.
Boden-Jonglage in Farbe. © WAZ FotoPool
Boden-Jonglage in Farbe
Boden-Jonglage in Farbe © WAZ FotoPool
Boden-Jonglage in Farbe
Boden-Jonglage in Farbe © WAZ FotoPool
Boden-Jonglage in Farbe.
Boden-Jonglage in Farbe. © WAZ FotoPool
Katzengleiche Bodenakrobatik.
Katzengleiche Bodenakrobatik. © WAZ FotoPool
Bodenakrobatik im Schwarzlicht.
Bodenakrobatik im Schwarzlicht. © WAZ FotoPool
Luftakrobatin unter der Zirkuskuppel.
Luftakrobatin unter der Zirkuskuppel. © WAZ FotoPool
Luftakrobaten in Aktion
Luftakrobaten in Aktion © WAZ FotoPool
Artist Tayrone Köllner (15) mit Python
Artist Tayrone Köllner (15) mit Python "Anna", Fynn scheint nicht so begeistert. © WAZ FotoPool
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Auf WAZ-Anfrage bestätigt die Stadt Dortmund, dass es beim Renz-Gastspiel im November 2012 ebenfalls zu Peta-Protesten kam. Bei den amtlichen Kontrollen sei festgestellt worden, dass der Zirkus alle Haltungsanforderungen einwandfrei eingehalten hat. Davon geht Dezernentin Diane Jägers auch in Bochum aus. Heute wird Tierärztin Dr. Anette Ferdinand die Hygiene, den Auslauf und die Temperatur in den Stallzelten (bei Elefanten darf sie nicht unter 15 Grad fallen) prüfen.

Der Premiere steht nichts im Wege

Der Premiere um 15.30 Uhr steht aller Voraussicht nach nichts im Wege – schon gar nicht der Appell von Peta an die Stadt, „Wildtiere im Zirkus auf kommunalen Flächen zu verbieten“. „Ein solches Verbot“, staunt Diane Jägers über die Forderung, „kann keine Kommune, sondern allein der Gesetzgeber festlegen.“

Mit Wildtieren ist der Zirkus Universal Renz entgegen des Peta-Schreibens nicht eben reich gesegnet. Beim Gastspiel in Dortmund befanden sich im aktuellen Tierbestand weder Tiger noch Bären. Die einzigen Wildtiere waren die drei Elefanten Saida, Dehli und Mausi. Für Bochum wird zusätzlich eine Kamel-Dressur angekündigt.

Aufkleber: "Kein Applaus für Tierquälerei!"

Für Tierschützer offenbar kein Grund, nicht nur mit Protestschreiben gegen den Zirkus vorzugehen. An mehreren Stellen wurden Zirkusplakate am Donnerstag mit Aufklebern versehen. Aufschrift: „Kein Applaus für Tierquälerei!“